Sargassomeer

[613] Sargassomeer (Fukusmeer, Fukuswiese, See- oder Tangwiese), ein inmitten des Nordatlantischen Ozeans zwischen 25 und 35° nördl. Br. und 38–60° westl. L. liegender, mit Algen bedeckter Meeresteil. Über die Grenzen dieser »schwimmenden Wiese«, die hauptsächlich aus Sargassum-Arten (s. Tafel »Algen I«, Fig. 1, und III, Fig. 13) bestehen, sind genauere Bestimmungen nicht gemacht. Wahrscheinlich wechseln sie je nach Strömung und Wind, und die Pflanzen werden in diesen zentralen Teil des Ozeans durch die denselben kreisförmig umgebenden großen Strömungen von den Küsten zusammengetrieben. Den Portugiesen war dieser Tang schon vor Entdeckung der Azoren bekannt, von ihnen rührt der Name sargaço her, von deutschen Seeleuten wird er auch mit Golfkraut, von englischen mit Gulf-weed oder Seaweed bezeichnet. Durch Kolumbus, der 14 Tage durch das S. fuhr, ist es zuerst bekannt geworden. – Ähnliche schwimmende Tanginseln bestehen auch in andern Teilen der Ozeane, so ein ausgedehntes Feld im nördlichen Stillen Ozean zwischen 30 und 40° nördl. Br. und 150–180° westl. L., ein kleineres südöstlich von Neuseeland, ferner in den südlichen Teilen des Atlantischen und Indischen Ozeans ein langer, in Breitenausdehnung wechselnder Streifen, der im nördlichen Teil der antarktischen Drift zwischen 40 und 50° südl. Br. liegt und, bei den Falklandinseln beginnend, südlich von Afrika vorbeigeht und südwestlich von Australien endet. Vgl. Kuntze in den »Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Leipzig« (1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 613.
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