Schneeberg [2]

[919] Schneeberg, Stadt in der sächs. Kreish. Zwickau, Amtsh. Schwarzenberg, am Schlemaer Bach, mit der Nachbarstadt Neustädtel zusammenhängend und an der Staatsbahnlinie Niederschlema-S.-Neustädtel, 466 m ü. M., hat eine schöne, 1516–40 erbaute evang. Hauptkirche mit einem Altargemälde von Lukas Cranach, eine Hospitalkirche, Gymnasium, Schullehrerseminar, Handelsschule, Zeichenschule, Spitzenklöppelmusterschule, Klöppelschule, Stickereifachschule, ein Waisen- und ein Rettungshaus, Amtsgericht, eine Klöppelschulinspektion, Maschinenstickerei, Ultramarin-, Korsett-, Puppen-, Buntpapier-, Tüll-, Porzellanfarben-, Schuh- und Konfektionswarenfabrikation, Spitzenklöppelei, Bergbau auf Silber (seit 1471), [919] Kobalt und Wismut und (1905) 9034 meist evang. Einwohner. In der Nähe der Filzteich, der 1783 seine Dämme durchbrach und bedeutenden Schaden anrichtete, ferner der 16 km lange, teilweise in Felsen gesprengte Flößgraben, der tiefe Fürstenstollen und der Marx-Semler-Stollen, welche die meisten Gruben der Umgegend lösen. Die Stadt verdankt ihr Entstehen dem Bergbau; 6. Febr. 1471 wurde die Zeche St. Georg erschürft, und bereits 1481 erhielt S. Stadtrechte. Vgl. Lehmann, Chronik von S. (Schneeb. 1837–40, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 919-920.
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