[225] Scillyinseln (spr. ßilli-, franz. Sorlingues), brit. Inselgruppe im Atlantischen Ozean, 40 km westsüdwestlich vom Kap Landsend, der Südwestspitze der Grafschaft Cornwall, wozu die Gruppe gehört, besteht aus 140 Eilanden und unzähligen Felsklippen und hat ein Areal von 1424 Hektar. Die Inseln sind felsig und vielfach mit Heide, Moos und Seetang bedeckt, aus dem Kelp gebrannt wird. Bäume gibt es nicht, wildes Land- und Seegeflügel sowie Kaninchen sind aber in Menge vorhanden. Üppig entwickelt sind die Farne. Das Klima ist mild (Sommer 14,5°, Winter 7,2°) und gesund, doch wüten oft heftige Stürme. Landwirtschaft (namentlich Gemüsebau und Blumenzucht) ist neben Fischerei und Austernzucht der wichtigste Erwerbszweig. Nur fünf von den S. sind bewohnt: St. Mary's mit Hughtown, dem Hauptort der ganzen Gruppe, und einem Fort auf dem 33 m hohen Hugh; Tresco (mit dem Schloß des Besitzers der Insel, Dorrien-Smith, und prächtigen Gärten), St. Martin's, St. Agnes und Bryer oder Brehar. Die Gesamtbevölkerung betrug 1901: 2092 Seelen. Leuchttürme stehen auf St. Agnes und Bishop's Rock. Die Lotsen der S. sind ihrer Tüchtigkeit wegen berühmt; Schiffbrüche sind häufig. Die Inselgruppe ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls und gehörte früher den Familien Osborn und Godolphin, fiel aber 1832 an die Krone England, die sie verpachtet hat. Vgl. Tonkin, Lyonesse (Isles of Scilly, 2. Aufl., Lond. 1900).