[321] Selenkīa (Seleukeia), Name mehrerer, meist von Seleukos I. gegründeter Städte in Asien: 1) S. in Babylonien, am rechten Ufer des Tigris, nördlich von Babylon und meist aus dessen Ziegeln erbaut, Hauptemporium des orientalischen Handels, bis die Kriege zwischen Parthern und Römern ihren Untergang verursachten. Trajan besetzte (116 n. Chr.) S. und legte es nach ausgebrochener Empörung zum Teil in Asche; vollständiger wurde es durch Avidius Cassius (165) zerstört. Damals zählte es noch über 500,000 Einw. Sein Baumaterial diente im 9. Jahrh. den Abbasiden zur Errichtung von Bagdad. 2) (S. Pieria) Stadt an der Küste Syriens, nördlich von der Mündung des Orontes, mit gutem Hafen, durch Natur und Kunst stark befestigt, war das Emporium von Antiochia und von großer Bedeutung in den Kriegen zwischen den Seleukiden und Ptolemäern. Von ihren Trümmern ist die Nekropole und ein 1100 m langer Felsenkanal merkwürdig. 3) S. in Kilikien, am Kalykadnos, war wegen eines Orakels des Apollon viel besucht; jetzt Selefke. Noch andre Städte dieses Namens lagen in Syrien (westlich von Apameia), in Pisidien, Pamphylien, Karten etc.