Semién

[327] Semién (Semen, Simen, Samen, d. h. Norden oder kaltes Land), Landschaft in Abessinien, zu Amhara gehörig, an den Rändern durchschnittlich 3000 m hoch, von Tigré im N. und O. durch die 2000 m liefen Schluchten des Takazze, vom übrigen Amhara im Süden durch das 1500 m tiefe Tal des Balagas getrennt, die höchste Erhebung Abessiniens, gebildet aus wild zerklüfteten vulkanischen Gebirgen, die am Takazze durch Schiefer und Sandstein ersetzt werden: Buahit 4510 m, Ras Daschan 4620 m, Aba Jared 4563 m hoch, lange mit Schnee bedeckt. Höchster Wohnort des dünn bevölkerten Landes ist Barna (3595 m). Gerste wird noch bis 4060 m gebaut, die Holzgewächse steigen bis 3600 m hinaus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 327.
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