Servĭette

[378] Servĭette (franz., ital. salvietta), Tellertuch, Mundtuch (in der Volkssprache Salvete), zum Schutz der Kleider beim Essen benutztes Tuch, war bei den Römern allgemein gebräuchlich, kam aus Italien zu Anfang des 16. Jahrh. nach Deutschland, und schon im 17. Jahrh. wurden die Fatscheinlein zum Schmuck der Tafel kunstvoll gefaltet wie noch jetzt. Die Benutzung von Servietten in Heilstätten, Speisehäusern und Pensionaten begünstigt die Übertragung von Krankheiten. Zum Schutz benutzt man wasch- und auskochbare Leinwandsäckchen oder Zylinder aus Zelluloid, welche die S. völlig umhüllen, oder Regale mit nummerierten Fächern für je eine S., die der Speisende selbst herausnimmt und wieder hineinlegt. Sehr verbreitet sind auch Papierservietten. Vgl. Wagner, Der festlich gedeckte Tisch (12. Aufl., Berl. 1900); Fritzsche, Illustriertes Serviettenalbum (9. Aufl., Frankf. a. M. 1905); Bauer, Das Serviettebrechen (11. Aufl., Gotha 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 378.
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