Skapolith

[518] Skapolith (Wernerit), Mineral, findet sich in meist säulenförmigen tetragonalen Kristallen sowie derb, stängelig, körnig und dicht vor, ist farblos, grau und rötlich, halbdurchsichtig bis undurchsichtig, glasglänzend, Härte 5–5,5, spez. Gew. 2,6–2,8. Die Skapolithe sind isomorphe Mischungen der natriumhaltigen Marialithsubstanz Ma = Na4Al3Si9O24Cl und der kalkhaltigen Mejonitsubstanz Me = Ca4Al6Si6O25. Nach den Mischungsverhältnissen lassen sich mehrere Glieder unterscheiden, nämlich: Marialith Ma bis Ma2Me1 (mit Dipyr und Couseranit), Mizzonit Ma2Me1 bis Ma1Me2 (mit dem Porzellanspat oder Passauit), Mejonit Ma1Me2 bis Me (mit Wernerit). Die Skapolithe unterliegen leicht der Verwitterung und der Umwandlung zu ganz analogen Neubildungen wie die Plagioklase. Die wasserhellen Marialith, Mizzonit und Mejonit finden sich in vulkanischen Gesteinen und Auswürflingen (Vesuv, Laacher See), der trübe Wernerit und Porzellanspat eingewachsen in körnigen Kalken, Gneisen und sonstigen kristallinischen Schiefern bei Arendal, Tunaberg, Pargas in Finnland, in Massachusetts, New York, New Jersey, bei Passau, der Dipyr und Couseranit in Kalken und Schiefern (Dipyrschiefer) im Kontakt mit Eläolithsyenit in den Pyrenäen etc. Zur Skapolithgruppe rechnet man auch noch den rötlichweißen Sarkolith, ein Kalktonerdesilikat mit 3 Natron und 1 Kali, durchscheinende glasglänzende tetragonale Kristalle in Auswürflingen des Vesuvs, sowie den Melilith und Gehlenit (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 518.
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