[529] Skolĭen, bei den Griechen kleine Lieder, die bei Gelagen von den einzelnen Gästen gesungen wurden, auch aus dem Stegreif, indem ein Lorbeer- oder Myrtenreis in die Runde ging. Auch Dichter, wie Alkäos, Sappho, Anakreon, Praxilla, Pindar verfaßten S. Der Inhalt war teils ernsthaft, wie das berühmte Skolion des Atheners Kallistratos auf Harmodios und Aristogeiton, teils satirisch und humoristisch; auch verherrlichten sie oft die Freuden des Weines und der Liebe. Sammlung der Überreste von S. in Bergks »Poetae lyrici Graeci«, Bd. 3; deutsche Übersetzung in Hartungs »Griechischen Lyrikern«, Bd. 6 (Leipz. 1857). Vgl. Reitzenstein, Epigramm und Skolion (Gieß. 1893).