Harmodĭos

[812] Harmodĭos und Aristogeiton, die Mörder des Peisistratiden Hipparchos. Persönliche Beleidigung des durch jugendliche Schönheit ausgezeichneten H. durch Hipparchos und das Eintreten des A. für diesen seinen Liebling war die Veranlassung zu einer Verschwörung gegen die Peisistratiden Hipparchos und Hippias, die beim Feste der Panathenäen 514 v. Chr. ermordet werden sollten. Infolge eines Irrtums gelang indes der Anschlag nur gegen den erstern, Hippias blieb am Leben und wurde erst 510 mit fremder Hilfe gestürzt. Gleichwohl wurden H. und A., von denen der eine sofort niedergehauen, der andre auf der Flucht ergriffen und hingerichtet wurde, als die ersten Märtyrer der republikanischen Freiheit gefeiert; ihre Ahnen wurden unter die Heroen des Landes erhoben, ihren Nachkommen die höchsten Ehrenrechte zuerkannt. Von den Statuen, die man ihnen an dem Ausgang zur Akropolis errichtete, ist eine Nachbildung erhalten, auch Reste der Skolien, die zu ihren Ehren beim Mahle gesungen wurden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 812.
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