[539] Slavejkov, 1) Petko Rajčov, bulgar. Dichter und Staatsmann, geb. 1825 in einem Dorf Mazedoniens, bildete sich selbst, besuchte später höhere Lehranstalten in Bukarest und veröffentlichte 1852 zwei Sammlungen Gedichte mit großem Erfolg. 1855 gab er in Petersburg bulgarische Nationallieder, in Konstantinopel, wo er 1857–72 sich aufhielt, das bulgarisch-satirische Blatt »Der Dudelsack« und 1867 das Journal »Makedonia« heraus. Nach Unterdrückung dieses Blattes durch die türkische Regierung war er bis zum Ausbruch des russisch-türkischen Krieges Lehrer an der neugegründeten bulgarischen Schule zu Trnowo. 1880 zum Präsidenten der bulgarischen Nationalversammlung in Sofia gewählt, war S. vom Dezember an mehrere Monate lang Unterrichtsminister. Literarisch war S. auch in Politik, Geschichte und Ethnographie tätig und hat einen großen Anteil an der Wiedergeburt des bulgarischen Volkes.
2) Iwan P., bulgarischer Schul- und Staatsmann, Sohn des vorigen, geb. 1853 zu Trewna, studierte und lehrte in Konstantinopel, wurde im befreiten Bulgarien Schulinspektor, unter Karawelov Sekretär des Ministerrats und 1886 Bürgermeister von Sofia. Als Gymnasiallehrer verfaßte er seit 1889 Lehrbücher und war vom 4. März 1901 an einige Monate lang Unterrichtsminister.