Slevogt

[542] Slevogt, Max, Maler, geb. 8. Okt. 1868 in Landshut (Niederbayern), besuchte seit 1885 die Münchener Akademie, machte von 1889 an verschiedene Studienreisen, unter andern nach Italien, wo er fast ein Jahr verlebte, und nach Paris, stellte 1894 in der Münchener Sezession zum erstenmal aus (die Ringer) und erregte zuerst durch ein Triptychon: »Der verlorene Sohn«, Aufmerksamkeit, das er 1898 auch auf die erste Ausstellung der Berliner Sezession schickte. 1901 folgte die Feierstunde, ein Interieur mit den lebensgroßen Figuren eines Arbeiters und einer Arbeiterin, das für die Münchener Neue Pinakothek angekauft wurde. In demselben Jahre wurde er zum Professor ernannt, siedelte aber auf Zureden Liebermanns nach Berlin über, wo er bald eine der führenden Rollen in der Sezession einnahm. Von seinen durch kraftvolles Kolorit und breiten Vortrag ausgezeichneten spätern Bildern seien der weiße d'Andrade (1902, Galerie in Stuttgart), der schwarze d'Andrade (im Besitz des Sängers), die Sängerin Marietta de Rigardo (1904), Reiterbildnis (1903, Kaiser Friedrich-Museum in Posen), Bildnis des Senators O'Swald (1905, Kunsthalle in Hamburg) hervorgehoben. Er illustrierte »Ali Baba und die vierzig Räuber« (Berl. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 542.
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