Sobehr

[560] Sobehr (Sibêr, Zubair), oberägyptischer Statthalter, geb. um 1835 in Schendi vom Stamme der Dschaâlijîn-Araber, gest. Ende der 1870er Jahre in Kairo, wurde Schreiber bei der ägyptischen Regierung in Chartum, dann Sklavenhändler und beunruhigte seit 1870 den Sultan Mohammed el-Hasîn von Dar Fur. Durch Ismaïl Pascha zum Mudir (Statthalter) der Provinz Bahr el Gazal ernannt, wurde S. nach Niedermetzelung der Rezeqat (Risegat, im SO. Dar Furs) Statthalter der neuen Provinz Scheqqa (Schekka). Im Herbst 1874 schlug er den Sultan Ibrahim Koiko von Dar Fur bei Menawatschi; S. ward zum Statthalter auch der neuen ägyptischen Provinz Dar Für ernannt, aber schon 1875 nach Kairo gelockt und dort bis zu seinem Tode zurückgehalten. – Sein Sohn Suleiman unterwarf sich 1879 zu Dscherra im südlichen Dar Für den Ägyptern unter Romolo Gessi Pascha, wurde jedoch 15. Juli getötet. Vgl. Nachtigal, Sahara und Sudân, Bd. 3 (Leipz. 1889); Slatin, Feuer und Schwert im Sudân (11. Aufl., das. 1906); Schurtz in Helmolts »Weltgeschichte«, Bd. 3 (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 560.
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