Spielleute

[740] Spielleute, im Mittelalter Bezeichnung für die fahrenden Sänger, Musikanten, Gaukler etc., die um Geld ihre Künste vorführten (s. Fahrende Leute und den folgenden Artikel). – Jetzt heißen S. (Signalisten) die Tamboure und Hornisten der Infanterie im deutschen Heere, deren je zwei bei der Kompanie sind, und die für ihre Ausbildung unter dem Bataillonstambour (Regimentstambour) stehen. Reservespielleute sind je zwei Mann für die Kompanie, die im Gebrauch der Instrumente ausgebildet werden, aber sonst Dienst mit der Waffe tun. Im Gefecht werden die Spielleute außer zum Geben der Signale (s. Signal) hauptsächlich dazu verwendet, Augenverbindung zwischen dem Kompanieführer und den Zugführern zu halten; auch sind sie sämtlich im Signalflaggendienst ausgebildet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 740.
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