Spitzertypīe

[769] Spitzertypīe, ein von dem Münchener Maler E. Spitzer erfundenes sehr einfaches Reproduktionsverfahren, bei dem ein Halbtonnegativ auf eine mit einer Chromleimschicht überzogene Kupferplatte kopiert wird; sodann wird die Platte in Eisenchloridbädern verschiedener Stärke geätzt. Benutzt man zum Kopieren ein Negativ, so erhält man ein Klischee für den Buchdruck, ein Diapositiv ergibt eine Tiefdruckplatte. Die Zerlegung in ungleichmäßige Konturen erfolgt durch den Ätzprozeß, bei dem eine Strukturänderung, eine Art Zerreißung der Schicht, erfolgt,[769] vermöge deren die Ätzung nicht in Form flacher Vertiefung, sondern in der angehäufter, kleiner Grübchen erfolgt, die je nach ihrer Größe mehr oder minder aufhellend wirken. Da diese Grübchen keine zeichnerischen Einzelheiten durchschneiden, ist die Kopie getreuer als die Reproduktion mit Raster, Runzelkorn oder Asphaltstaub.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 769-770.
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