Steuben

[11] Steuben, Friedrich Wilhelm von, amerikan. General, geb. 15. Nov. 1730 in Magdeburg, gest. 28. Nov. 1794 in Oneida County (New York), trat 1747 als Fahnenjunker in die preußische Armee, ward 1753 Leutnant, machte den Siebenjährigen Krieg mit, nahm 1763 als Kapitän seinen Abschied, ward Hofmarschall des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und trat 1775 als Oberst in badische Dienste. Er begab sich im Herbst 1777 auf Veranlassung des französischen Ministers Saint-Germain und Beaumarchais' nach Nordamerika, wo er 1778 als Generalmajor und Generalinspektor der Armee in die Dienste der Vereinigten Staaten trat, erwarb sich um die Disziplinierung, die Organisation und die Einübung der Truppen große Verdienste, war auch zeitweilig Generalstabschef Washingtons, der ihn besonders hochschätzte, und beteiligte sich in hervorragender Weise am Entwerfen der Operationspläne. 1780 ward er Greenes Generalquartiermeister in Virginia, wo er auch selbständig operierte und mit kleinen Mitteln bedeutende Erfolge errang. Trotz seiner Verdienste mußte er nach Beendigung des Krieges sieben Jahre warten, ehe der Kongreß seinen Ansprüchen auf Entschädigung und eine Pension gerecht wurde; doch machten ihm einige Staaten Landschenkungen. S. lebte nach seiner Verabschiedung teils in New York, teils auf seiner Farm in Oneida County. Vgl. F. Kapp, Leben des amerikanischen Generals v. S. (Berl. 1858).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 11.
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