Tarbes

[323] Tarbes (spr. tarb'), Hauptstadt des franz. Depart. Oberpyrenäen, 309 m ü. M., am linken Ufer des Adour, Knotenpunkt der Südbahn, hat eine Kathedrale (13.–17. Jahrh.) mit gotischer Kuppel, eine gotische Kirche St.-Jean (13. Jahrh.), eine große Kavallerie- und Artilleriekaserne, Schloßruine, ein Theater, Denkmäler des Chirurgen Larrey, eine Bronzebüste des Generals Reffye, einen Monumentalbrunnen, Denkmäler zur Erinnerung an die Revolution und die Überschwemmung von 1875, schöne Anlagen (insbes. der Jardin Massey mit Museum), ein Gestüt, einen besuchten Pferderennplatz (3 km südlich) und (1901) 25,672 (als Gemeinde 26,055) Einw., die Eisengießerei, Maschinenbau, Fabrikation von Fliesen, Mosaiken, Billards, Leder, Glockengießerei etc. sowie bedeutenden Pferdehandel betreiben. Von Bildungsanstalten bestehen daselbst ein Lyzeum, eine Lehrerinnenbildungsanstalt, ein großes Seminar, ein Mädchencollège, eine Artillerieschule und eine Bibliothek (16,000 Bände). T. ist Sitz des Präfekten, eines Bischofs, eines Zivil- und eines Handelsgerichts, einer Handels- und einer Ackerbaukammer. – Die Stadt hieß unter römischer Herrschaft Tarba und gehörte zu Aquitania tertia, sodann zu Novempopulania. Mehrmals von den Goten, Arabern und Normannen zerstört, blühte sie als Hauptstadt der Grafschaft Bigorre wieder auf, war bis 1370 in der Gewalt der Engländer und litt später sehr durch die Hugenottenkriege.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 323.
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