Tassilo

[335] Tassilo, Name dreier bayrischer Herzoge aus dem Hause der Agilolfinger (s. d.). T. I. wurde 590 Herzog und fiel in einem Feldzuge gegen die Avaren. T. III., Sohn des Oatilo und der fränkischen Prinzessin Chiltrudis, geb. um 742, ward 749 Herzog, mußte 757 die Oberlehnshoheit seines Oheims, des fränkischen Königs Pippin, anerkennen, verband sich gegen Karl d. Gr. mit seinem Schwager, dem Langobarden Adalgis, mußte sich aber 787 unterwerfen, erneuerte indes die Verschwörung, wurde 788 in Ingelheim zum Tode verurteilt, begnadigt und in das Kloster Jumièges bei Rouen geschickt, wo er, nachdem er 794 feierlich dem Herzogtum Bayern (s. d., S. 506) entsagt hatte, starb. Mit ihm erlosch das Geschlecht der Agilolfinger.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 335.
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