Taubmann

[346] Taubmann, Friedrich, Gelehrter, geb. 1565 in Wonsees bei Bayreuth, ward 1595 Professor der Dichtkunst in Wittenberg und starb daselbst 24. März 1613. Er war ein gewandter Lateindichter; seine philologischen Leistungen (z. B. eine Ausgabe des Plautus) sind nicht sehr bedeutend. Bekannt wurde er vor allem durch seine witzigen Einfälle und Aussprüche, durch die er sich auch am kurfürstlich-sächsischen Hofe beliebt machte. Sie wurden bald nach seinem Tode gesammelt und zuerst in einer anonymen Lebensbeschreibung (Dresd. 1618) veröffentlicht. Am bekanntesten ist die Sammlung »Taubmanniana« (seit 1762 oft aufgelegt mit biographischen Notizen von Örtel, Münch. 1831), in der jedoch auch Geschichten von frühern Schalksnarren (z. B. von Eulenspiegel) auf T. übertragen werden. Vgl. Ebert, F. Taubmanns Leben und Verdienste (Eisenberg 1815); Ebeling, Friedrich T. (3. Aufl., das. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 346.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: