Tegernsee

[373] Tegernsee, See im bayr. Regbez. Oberbayern, Bezirksamt Miesbach, in reizender Gebirgsgegend, 726 m ü. M., ist 6 km lang, 2 km breit, bis 72 m tief, nimmt mehrere kleine Flüsse auf und ergießt sein Wasser durch die Mangfall in den Inn. Das gleichnamige Dorf, an der Ostseite des Sees und an der Eisenbahn Schaftlach-T., hat eine kath. Kirche, ein Schloß, Eigentum des Herzogs Karl Theodor in Bayern, mit prächtigem Garten und einer Gemäldesammlung,[373] eine Musik- und eine Zeichenschule, ein Amtsgericht, ein Forstamt, eine diätetische Naturheilanstalt, eine Dampfbrauerei und (1905) 1742 kath. Einwohner. Das Schloß T. war sonst eine gefürstete Benediktinerabtei, die zur Zeit Pippins 736 von den Agilolfingern gegründet und 1803 aufgehoben wurde. Dabei der Parapluieberg mit prächtiger Fernsicht. Am nördlichen Ende des Sees liegt der Musterökonomiehof Kaltenbrunn und südlich vom See im Tale der Weißach Bad Kreuth (s. d.). Vgl. Freyberg, Älteste Geschichte von T. (Münch. 1822); Hack, Tegernsee (das. 1888); »Am T.« (Führer, das. 1903); Breu, Der T., limnologische Studie (das. 1906); Lindner, Die Äbte und Mönche der Benediktinerabtei T. (das. 1897–98, 2 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 373-374.
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