Testorĭum

[439] Testorĭum, ein Gewebe aus 0,4 mm starkem Eisendraht, mit 2,2 mm weiten Maschen, das wiederholt in gekochtes Leinöl getaucht und getrocknet wird, so daß die Maschen sich schließlich mit einer fest anhaftenden Haut von oxydiertem Leinöl füllen. T. ist klar genug, um Räume hinlänglich zu beleuchten. Ungefärbtes T. ist grünlichgelb, es wird aber auch gefärbtes T. dargestellt und außer dem auf beiden Seiten vollständig glatten ein körnig-runzeliges, das annähernd den Effekt von Kathedralglas hervorbringt. Die Platten lassen sich den verschiedensten Krümmungen anpassen und leicht annageln. Sie eignen sich zu Bedachungen und allen Zwecken, für die Glasfenster zu zerbrechlich sind; sie sind gegen Regen und Sonnenschein wie auch gegen starken Hagelschlag unempfindlich.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 439.
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