Theresĭenstadt

[474] Theresĭenstadt (tschech. Terezín), Stadt in Böhmen, Bezirksh. Leitmeritz, an der Eger, unweit ihrer Mündung in die Elbe, an der Linie Prag-Bodenbach der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn, hat eine Schleusenbrücke mit Inundationsvorrichtung, Bierbrauerei, Mühlen und mit Einschluß von 3998 Mann Militär (1900) 7046 Einw. (4801 Deutsche, 2245 Tschechen). – T. wurde als Festung 1780 von Joseph II. angelegt und zu Ehren seiner Mutter benannt. 1866 wurde von T. noch 28. Juli ein Ausfall gegen die preußische Rückzugslinie nach Neratowitz gemacht, da der Befehlshaber den bereits abgeschlossenen Waffenstillstand noch nicht kannte. Die Festung wurde 1882 aufgelassen; doch ist T. noch als Waffenplatz und befestigtes Lager für 16,000 Mann von Bedeutung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 474.
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