Totfaul

[640] Totfaul. Unter einer totfaulen Frucht versteht man einen mehrere Tage oder Wochen vor der Geburt abgestorbenen Fötus, dessen Gewebe mit Fruchtwasser und Blutserum durchtränkt sind (vgl. Mazerieren). Infolge der starken Erweichung nimmt der ganze Fruchtkörper eine matsche, mißfarbene Beschaffenheit an (Foetus sanguinolentus). Die Oberhaut ist in großen Fetzen abgehoben, so daß die braunrot gefärbte Unterhaut freiliegt; die Schädelknochen schlottern in ihren Verbindungen; die innern Organe sind aufgequollen und erweicht. Alle diese Veränderungen gehen ohne Fäulniserscheinungen vor sich, da weder Luft noch Zersetzungserreger Zutritt zum Innern der Eihöhle finden, solange die Eihäute unversehrt sind.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 640.
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