Trawnik

[684] Trawnik, Kreishauptstadt in Bosnien, im schmalen Lasvatal zu beiden Seiten des Flusses gelegen und teilweise auf der steilen Lehne einer Seitenschlucht erbaut, an der Bahnlinie Lašva-Jajce, bietet mit ihren zahlreichen Minaretts, Kuppeln und Bauminseln, den steilen Felshöhen des Vlasič, der alten Burgfeste, den imposanten Kasernenbauten sowie den zahllosen Landhäuschen und Kiosken von der Ferne einen herrlichen Anblick. T. hat 16 Moscheen, ein Jesuitenkollegium mit Kirche, eine neue kath. Kirche, ein Kloster der Barmherzigen Schwestern, ein erzbischöfliches Gymnasium, einen großen Konak, einen alten Uhrturm, Burgruinen, zahlreiche mohammedanische Grabund[684] Denkmäler (Turbés) der Wesire, die eine lange Gasse mit Säulenhallen und Kuppeln bilden, eine Lederfabrik und (1895) 6626 mohammedanische und römisch-kath. Einwohner und ist Sitz eines Militär-Platzkommandos und Kreisgerichts. Bis 1850 war T. die Residenz des bosnischen Gouverneurs. 1903 brannten mehr als 500 Häuser ab. Das Trawniker Becken enthält reiche Braunkohlenlager.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 684-685.
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