Trirēmen

[728] Trirēmen, »Dreiruderer«, bei den Römern und im Mittelalter gebräuchliche Kriegsschiffe; bei den Griechen Triëren genannt. Sie sollen angeblich drei Reihen Riemen (Ruder) übereinander (s. untenstehende Fig. 1 u. 2) gehabt haben, indessen ist es nach Breusing wahrscheinlicher, daß sie zwar drei Reihen Lagerungen für die Riemen hatten, daß aber stets nur in einer Reihe gerudert wurde, je nach dem Seegang weiter oben oder unten.

Fig. 1. Trireme. Anordnung der Riemen- (Ruder-) werkes.
Fig. 1. Trireme. Anordnung der Riemen- (Ruder-) werkes.
Fig. 2. Ruderersitze.
Fig. 2. Ruderersitze.

Oder es waren je drei Ruderknechte für jeden Riemen da. Nimmt man für die Trieren aber drei Riemenreihen übereinander an, so kommt man schon bei den Penteren (s. d.) und erst recht bei den Hepteren (Siebenruderern), den Okteren (Achtruderern) und Dekeren (Zehnruderern) zu seemännisch ganz absurden Mißgestalten von Schiffen. Da sich die Galeere aus dem römischen T. entwickelte, hat trotz alter Abbildungen mit drei Riemenreihen die Breusingsche Hypothese die größte Wahrscheinlichkeit. Vgl. Artikel »Galeere« und Tafel »Schiffsarten I«, Fig. 3; Breusing, Die Lösung des Trierenrätsels (Brem. 1886); Kopechy, Die attischen Trieren (Leipz. 1890); Haak, Über attische Trieren (»Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure«, 1895); Serre, Les marines de guerre de l'antiquité et moyen-âge (Par. 1885–91, 2 Bde.); Fincati, Le triremi (2. Aufl., Rom 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 728.
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