[774] Tschernajew, Michael Grigorjewitsch, russ. General, geb. 1828, gest. 16. Aug. 1898 auf seinem Gut im Gouv. Mohilew, kämpfte in der Krim und im Kaukasus, ward dann russischer Generalkonsul in Belgrad, eroberte 1864 als General Taschkent, erhielt aber wegen Unbotmäßigkeit seinen Abschied und wurde Notar in Moskau. Er gründete als Führer der panslawistischen Partei die Zeitung »Russkij Mir« und übernahm im Juli 1876 das Kommando des serbischen Heeres an der Morawa, ward aber 29. Okt. bei Alexinatz geschlagen. 1877 im russischen Heere nicht verwendet, setzte er die panslawistischen Agitationen in Österreich und Frankreich, auch in Rumelien fort. Alexander III. ernannte ihn 1882 zum Generalgouverneur von Taschkent, setzte ihn aber schon im Februar 1884 wegen Eigenmächtigkeit wieder ab. Da er die Maßregeln der Regierung in Asien und namentlich die Transkaspische Bahn in den Zeitungen rücksichtslos bekämpfte, ward er 1886 auch seiner Stelle als Mitglied des Kriegsrats entsetzt, aber 1890 wieder in die Armee aufgenommen.