Turrettin

[841] Turrettin (Turrettini), ein von dem 1579 aus Lucca in die Schweiz eingewanderten Franz T. abstammendes Theologengeschlecht: Benedikt T., Sohn von Franz, geb. 1588 in Zürich, gest. 1631, ward in Genf 1612 Pfarrer und 1618 Professor der Theologie. Dessen Sohn Franz T., geb. 1623, gest. 1687 als Pfarrer und Professor der Theologie, beteiligte sich an der Herstellung des Consensus helveticus (s. d.), der 1706 auf Bestreben seines Sohnes wieder abgeschafft wurde. Dieser, Johann Alfons T., geb. 1671, gest. 1. Mai 1737, gebildet in Holland, England und Frankreich, trat 1693 in geistlichen Dienst und lehrte seit 1697 Kirchengeschichte, daneben seit 1705 auch Dogmatik und übte bis zu seinem Tod einen großen und wohltuenden, durchaus ermäßigenden und auf Herstellung der Union mit den Lutheranern gerichteten Einfluß auf die reformierte Kirche in und außerhalb der Schweiz. Vgl. die biographischen Schriften von Budé über Benedikt T. (Genf 1871), Franz T. (Lausanne 1871) und Joh. Alfons T. (das. 1880) und die von Budé herausgegebenen »Lettres inédites á Jean Alph. T.« (das. 1887–88, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 841.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: