[843] Tuz Tschölü (Tuz Göl, »Salzsteppe«), großer, von NW. nach SO. 90 km langer, bis 20 km breiter Salzsee, 950 m hoch im asiatisch-türk. Wilajet Konia, im Altertum Tatta genannt. Er ist abflußlos, hat aber viele Zuflüsse, darunter den größten, den Bajazsu im Süden, umfaßt 1700 qkm, ist durchschnittlich 1/2, an den tiefsten Stellen 1 m tief und soll 32,3 Proz. Salzgehalt haben, darin also den Karabugas (28,5 Proz., s. d.) des Kaspischen Meeres übertreffen. Der Boden ist überall mit einer 10 cm dicken Salzkruste bedeckt, deren Ausbeutung von der Regierung an die Régie coïntéressée verpachtet ist. An vier-Stellen wird das Salz gewonnen, zu Kamel nach Tossun am Westufer geschafft und dort in riesigen Pyramiden, deren jede 1 Mill. Kilo türk. enthält, aufgehäuft; jährlich werden fünf solcher Pyramiden errichtet und die älteste immer zuerst verkauft. Vgl. F. Sarre, Reise in Kleinasien (Berl. 1896).
Meyers-1905: Tuz Göl