[11] Venaissin (spr. wēnäßäng, Comtat V.), Grafschaft im südlichen Frankreich (Depart. Vaucluse) zwischen Rhone und Durance, umfaßte die Arrondissements Avignon und Carpentras und Teile von Apt und Orange, mit der Hauptstadt Avignon. Sie war in der keltischen Zeit das Land der Cavarer und Vocontier, gehörte in der Zeit des arelatischen Königreichs den Grafen von Arles, dann feil 1125 denen von Toulouse. Durch die Heirat der Tochter Raimunds VII. mit Alfons von Poitiers, dem Bruder Ludwigs IX., kam sie an das französische Königshaus, das sie 1274 dem Papst Gregor X. abtrat. Den Päpsten gehörte V. bis 14. Sept. 1791, wo es infolge eines Volksaufstandes gegen die päpstliche Herrschaft von der Konstituierenden Nationalversammlung mit [11] Frankreich vereinigt ward; definitiv wurde es im Frieden von Tolentino (19. Febr. 1797) abgetreten. Vgl. Girard, Les états du comté V. jusqu'à la fin du XVI. siècle (Par. 1908).