[127] Vestibūlum (lat.), bei den Häusern der vornehmen Römer der oft mannigfaltig geschmückte Platz zwischen der Straße und dem Eingang; bei geringern Häusern der Teil des Einganges selbst bis zur Tür. In der spätern Römerzeit soviel wie Atrium (s. Tafel »Architektur V«, Fig. 4). Aus V. ist die in der modernen Baukunst übliche Bezeichnung Vestibül für einen Vorraum entstanden, in dem der Eintretende seine Überkleider ablegt; dann soviel wie Vorhalle, Vorflur, Treppenhalle. In monumentalen Gebäuden, Theatern, Konzerthäusern u. dgl., ist das Vestibül zumeist durch reiche Malereien und plastische Zieraten ausgeschmückt und auch in bezug auf die Ausbildung des Raumes künstlerisch bevorzugt.