Via Mala

[132] Via Mala, die schauerlich-schönen Felsschlünde, welche die zwei untern Talstufen des Graubündner Hinterrheins, Domleschg und Schams, trennen. Einst führte der Weg hoch um die Berge, 1470 wurde er durch die wilde Schlucht gezogen und wegen der häufigen Fels- und Lawinenstürze V. (»böser Weg«) genannt; 1818–24 wurde die heutige, 7 m breite Straße hergestellt und dabei der Tunnel des Verlornen Loches (1822) gebohrt. Von den drei Brücken, die über den Fluß führen, wurden die beiden ersten 1738 und 1739 erbaut; die dritte, 1834 erbaut, bezeichnet das Ende der V. und den Anfang des freundlichen Schams. Die mittlere Brücke befindet sich in einer Höhe von 70 m über dem Fluß. Als innere V. pflegt man etwa die Rofla, eine weniger imposante Schlucht zwischen Schams und Val Rhin, zu bezeichnen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 132.
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