[177] Vintler, Hans, deutscher Dichter, gest. 1419, aus einem mächtigen Tiroler Geschlecht entsprossen, verfaßte um 1411 auf Schloß Runkelstein (s. d.) nach italienischem Vorbilde das didaktische Gedicht »Die Blume der Tugend« (Augsb. 1486; neu hrsg. von J. Zingerle, Innsbr. 1874), worin 18 Tugenden und ihnen gegenüber ebenso viele Laster erklärt und durch erläuternde Erzählungen veranschaulicht werden. Besonderes Interesse erregt die kulturhistorische Schilderung des Aberglaubens. Vgl. Sander, Hans von V. (Innsbr. 1892). Ein Nachkomme Vintlers, Hans von V. zu Platsch und Runkelstein, geb. 16. Aug. 1837 in Schlanders, gest. 11. April 1890 in Innsbruck als Professor der neuern Sprachen an der[177] Oberrealschule, machte sich als Lyriker mit einem Bändchen »Gedichte« (Leipz. 1892) bekannt.