Waiblingen

[316] Waiblingen, Oberamtsstadt im württemberg. Neckarkreis, an der Rems, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Kannstatt-Nördlingen und W.-Hessenthal, 218 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen (darunter eine schöne gotische außerhalb der Stadt, von 1488), eine kath. Kirche, Latein- und Realschule, Amtsgericht, bedeutende Ziegel- und Tonwarenfabrikation, Seidenweberei, Kunstmühlen, mechanische Strickerei, Gerberei, Obst- und Weinbau und (1905) 5997 Einw., davon 456 Katholiken. – W. zuerst 885 genannt, diente den letzten Karolingern als königliche Pfalz, war später Hausbesitz der Salier, unter denen König Konrad II. von einem Zeitgenossen nach W. benannt wird, kam 1080 an das Bistum Speyer, aber nach dem Tode Heinrichs V. an die Staufer und nach deren Aussterben an die Grafen von Württemberg. Nach einer unsichern Ableitung sollen die Staufer nach ihrem Besitz als Waiblinger bezeichnet worden sein, woraus die Italiener das Wort Ghibellinen (s. d.) gemacht hätten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 316.
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