Speyer [1]

[721] Speyer (Speier), ehemals reichsunmittelbares Bistum im oberrheinischen Kreis, umfaßte im 18. Jahrh. 1542 qkm (28 QM.) mit 55,000 Einw. Der Bischof, Suffragan des Erzbistums Mainz, saß im Reichsfürstenrat auf der geistlichen Bank zwischen den Bischöfen von Eichstätt und Straßburg, auf den oberrheinischen Kreistagen an zweiter Stelle. Der fränkische König Dagobert I. soll zu Anfang des 7. Jahrh. das Bistum S. errichtet haben, doch ist erst Bischof Principius zwischen 650 und 659 urkundlich beglaubigt. Durch den Revolutionskrieg kamen 661 qkm (12 QM.) am linken Rheinufer an Frankreich, später an Bayern, der Rest am rechten Ufer, mit der ehemaligen bischöflichen Residenz Bruchsal, 1803 an Baden. Durch das Konkordat von 1817 erstand das Bistum neu. Sein Sprengel erstreckt sich über die bayrische Rheinpfalz und gehört zur Bamberger Kirchenprovinz; gegenwärtiger Bischof ist Ritter v. Busch. Vgl. Remling, Geschichte der Bischöfe zu S. (Mainz 1852–54, 2 Bde., dazu 2 Bände »Urkundenbuch«) und Neuere Geschichte der Bischöfe zu S. (Speyer 1867); Wille, Bilder aus einem geistlichen Staat (2. Aufl., Heidelb. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 721.
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