Walloth

[353] Walloth, Wilhelm, Dichter und Schriftsteller, geb. 6. Okt. 1856 in Darmstadt, studierte in Heidelberg Philosophie und Ästhetik, schloß sich der realistischen Richtung in der Literatur an und bestrebte sich auch, den historischen Roman in ihrem Sinne zu gestalten, so in den Werken: »Das Schatzhaus des Königs« (Leipz. 1883, 3 Bde.), »Octavia« (1885, 2. Aufl. 1889), »Paris der Mime« (1886), »Der Gladiator« (1888), »Tiberius« (1889), »Ovid« (1890), »Ein Sonderling«, Roman aus der italienischen Renaissance[353] (1901), »Eros«, Roman aus dem griechischen Altertum (1906). Daneben schrieb er Romane aus der Gegenwart: »Seelenrätsel« (1886), »Aus der Praxis« (1887), »Der Dämon des Neides« (1889), »Ein Liebespaar« (1892) und die Novellen: »Am Starnberger See« (1888), »Es fiel ein Reif« (1893), »Narren der Liebe« (1894). Als Dramatiker versuchte sich W. mit den »Dramen« (1888: »Gräfin Pusterla«, »Johann von Schwaben«, »Marino Falieri«) und »Neuen Dramen« (1891: »Semiramis«, »Das Opfer«, »Albion«). Seine Lyrik vereinigte er in den »Gesammelten Gedichten« (2. Aufl. 1890, 2 Tle.). Von seinen »Gesammelten Schriften« erschienen bisher 5 Bände (1890–91) wie die sämtlichen genannten Werke in Leipzig. W. lebt in München.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 353-354.
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