[543] Wernher (Werinher), der Pfaffe genannt, ein deutscher Priester, der um 1172 ein Gedicht von dem »Leben der Jungfrau Maria« in drei Büchern, nach einer lateinischen Legende, das bis zur Rückkehr aus Ägypten geht, verfaßte; es ist herausgegeben von F. W. Ötter (Nürnb. 1802), besser von A. H. Hoffmann in seinen »Fundgruben« (Bd. 2, Bresl. 1837), zuletzt von Feifalik (»Driu Liet von der Maget«, Wien 1860). Vgl. Bruinier, Kritische Studien zu Wernhers Marienliedern (Greifsw. 1890). Ein jüngerer W., Bruder W. genannt, wahrscheinlich Laienbruder in einem Kloster, lebte 122066 und ist einer der bessern Spruchdichter aus der Schule Walthers von der Vogelweide. Vgl. K. Meyer, Untersuchungen über das Leben Reinmars von Zweter und Bruder Wernhers (Basel 1866); Lamey, Bruder Werner (1880); Schönbach, Die Sprüche des Bruder Wernher (Wien 190405, 2 Tle.).