[703] Wittingau (tschech. Trěboň), Stadt in Böhmen, inmitten großer Teiche an der Staatsbahnlinie Wien-Gmünd-Prag gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische Dechanteikirche (14. Jahrh.) mit schönem Kreuzgang des ehemaligen Augustinerklosters, eine neue Kirche mit der Gruft der Fürsten Schwarzenberg, ein fürstlich Schwarzenbergsches Schloß (15. Jahrh.) mit reichem Archiv, ein tschechisches Gymnasium, eine Kaserne, Bierbrauerei, Dampfmühle, Dampfbrettsäge. Getreide-, Holz- und Fischhandel und (1900) 5467 tschech. Einwohner. Die große Teichwirtschaft in der Umgebung von W. wurde im 15. Jahrh. durch die Herren von Rosenberg begründet. Die zahlreichen Teiche wurden durch riesige, mit Eichen bepflanzte Dämme eingefaßt und durch Kanäle miteinander verbunden; sie lieferten früher große Mengen von Fischen. Obwohl seither viele Teiche trockengelegt worden sind, umfaßt der Bezirk W. noch immer 613 Teiche von 76,6 qkm, darunter den Rosenberger Teich (6.3 qkm). Vgl. Susta. Fünf Jahrhunderte der Teichwirtschaft zu W. (Stettin 1899).