[801] Wustmann, Gustav, philologisch-historischer Schriftsteller, geb. 23. Mai 1844 in Dresden, besuchte hier die Kreuzschule (vgl. seine »Alumneumserinnerungen«, Leipz. 1890), studierte 186266 in Leipzig Philologie, war 186681 Lehrer am Nikolaigymnasium in Leipzig und wurde 1881 Direktor des städtischen Archivs und Stadtbibliothekar daselbst. Zugleich war er seit 1879 längere Jahre hindurch Mitherausgeber der »Grenzboten«. W. lieferte wertvolle Beiträge zur Geschichte Leipzigs, von denen wir nennen: »Beiträge zur Geschichte der Malerei in Leipzig vom 15.17. Jahrhundert« (Leipz. 1879); »Aus Leipzigs Vergangenheit, gesammelte Aufsätze« (das. 1885; neue Folge, das. 1898); »Quellen zur Geschichte Leipzigs« (das. 188994, 2 Bde.); »Leipzig durch drei Jahrhunderte. Ein Atlas zur Geschichte des Leipziger Stadtbildes im 16., 17. und 18. Jahrhundert« (das. 1890); »Der Leipziger Student vor 100 Jahren« (in den von ihm herausgegebenen »Leipziger Neudrucken«, das. 1897); »Geschichte der Stadt Leipzig« (das. 1905, Bd. 1) u. a. Aufsehen erregte W. durch seine weitverbreitete, aber auch vielfach angefochtene Schrift »Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen« (Leipz. 1891, 4. Aufl. 1908). Ferner veröffentlichte er: »Als der Großvater die Großmutter nahm. Ein Liederbuch für altmodische Leute« (Leipz. 1886, 4. Aufl. 1905), eine Neubearbeitung (2. Aufl.) von Borchardts »Sprichwörtlichen Redensarten im deutschen Volksmunde, nach Sinn und Ursprung erläutert« (das. 1894, 5. Aufl. 1895) u. a.