[854] Zarizyn, Kreisstadt im russ. Gouv. Saratow, an der Mündung der Zariza in die Wolga, Endpunkt der drei Eisenbahnen Grjasi-Z., Z.-Lichaja (in das Dongebiet) und Z.-Tichorezkaja (nach Noworossijsk), hat eine schöne luth. Kirche, ein Knaben- und Mädchengymnasium, eine Handwerkerschule, ein Theater, 4 Zeitungen und (1900) 67,650 Einw. Z. ist einer der bedeutendsten Flußhäfen und Umschlageplätze an der Wolga, namentlich für Naphtha und Petroleum, Holz, das hier aus dem Kamagebiet zusammenströmt und nach Südostrußland weitergeht, Salz, Fische u. a.[854] Dem Handel dienen zwei Messen, eine Börse, zwei städtische Banken und die Filialen mehrerer Residenzbanken sowie ausgedehnte Hafenanlagen und Warenlager. Die Industrie ist durch zahlreiche Sägewerke, durch Getreidemühlen, Eisengießereien, Senffabriken, Ziegeleien, Brauereien u. a. vertreten. Von hier aus ging früher die Zarizynsche Linie, eine über 60 km lange Reihe ursprünglich zum Schutze gegen die Kirgiskaisaken angelegter und mit Kosaken besetzter Forts.