34. [Nachschrift zum Brief des Vaters, Mailand, 3. November 1770]

[26] Allerliebstes herzens schwesterchen.


Ich bedanke mich bey der mama und bey dir für die redlichen wünsche, und brenne vor begierde euch beede bald wieder in Salzburg zu sehen. auf deinen glückwunsch zu kommen, so kann ich Dir sagen, daß ich bald argwohnet hätte, das hl: Martinelli1 Dir Deinen welschen wunsch aufgesezet hatte, weil du aber imer die kluge schwester bist, und es so wizig hast gewust anzustellen, indem du nach deinen welschen glückwunsch gleich die empfehlung von hl: Martinelli welche in nehmlicher schreibart geschrieben war, darunter [26] gesezet, so habe ich es, und war es mir ohnmöglich zu mercken, und sagte gleich zum papa: Ach! könte ich doch so klug und wizig werden! Den sagte der papa: Ja das ist wahr, und ich sagte hernach: mich schläffert, und er sagt iezt Just: höre auf. Addio, bitte gott daß die opera gut gehen möchte. Meinen handkus an die Mama, und an alle bekannte meine Empfehlung, ich bin wie allzeit dein

bruder wolfgang Mozart

dessen fingern von schreiben müde sind.

Fußnoten

1 S. den Brief des Vaters vom 29. Juni 1778.


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. 27.
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