II.

[289] Pommersfelden, denselben Tag abends


Nach 2 Uhr von Bamberg abgefahren, kamen wir nach 4 Uhr auf den schlechtesten Waldwegen hier an. Der Ruf einer bedeutenden Gemäldesammlung hatte mich hierher gezogen, und sicher ist jedem, der in diese Gegend mit ähnlichen Intentionen kommt, anzuraten, unserm Beispiel zu folgen. Schon von weitem erblickt man das mächtige, in opulentem altfranzösischem Stil gebaute Schloß, die ehemalige Besitzung eines Kurfürsten von Trier, jetzt dem Grafen von Schönborn gehörig. Von einem weitläufigen Garten umgeben und auf einer mäßigen Anhöhe gelegen, überschaut es mit seinen vier Flügeln weithin die an sich sonst nicht eben reizende flachhügelige Gegend. Der Eintritt selbst überrascht durch eine gewaltige Säulenhalle mit großem, in Fresko gemalten Plafond, und von hier aus wird man sodann durch eine leidlich unterrichtete Schloßverwalterin in die lange Reihe von Sälen und Zimmern geführt, wo die trefflichsten Gemälde sich finden. Ferner sind zum Betrachten derselben die bequemsten Vorrichtungen gemacht; die an den Pfeilern zwischen den Fenstern hängenden Gemälde können durch Angeln vorwärts[289] in vorteilhaftes Licht gewendet werden; die den Fenstern gegenüber stehenden erhalten durch geschicktes Schließen der untern und Öffnen der obern Fensterladen stets die beste Erleuchtung und dergleichen mehr. – Etwas Wichtiges mußte der Fremde freilich damals vermissen, nämlich einen gedruckten Katalog; indes hören wir, daß auch diesem Mangel begegnet werden solle.

Gleich im ersten Saal hielt mich ein großes Bild von Annibale Carracci fest. Sicher eins der besten dieses Meisters. Man erkennt schnell die Segnung des Jakob durch den erblindeten Isaak, und besonders wirkt das würdige, ernste, in Halbschatten gehaltene Gesicht des Greises bedeutend. Weiterhin wurden drei herrliche Köpfe von Giorgione bemerkenswert, und nicht minder zeichnet sich aus durch treffliche Zeichnung und Ausführung der Wettstreit des Apollo und Marsyas von Domenichino. – Als Landschaft ferner regte mich zu besonderer Betrachtung an ein großes Bild von Backhuisen, ein Walfischfang im Nordmeer; große Schiffe liegen im Mittelgrunde zwischen breiten Eismassen, auf denen hin und wieder weiße Bären sichtbar werden; im Vordergrunde heben die graurückigen Walfische selbst ihre ungeheuern Häupter aus den blaugrünen Wogen, Boote sieht man mit deren Angriffe beschäftigt, während die echt winterliche Schneeluft das Ganze glücklich vollendet. – Durch besonders großen und ernsten Stil und eine hellere Behandlung, als man sonst von diesem Künstler gewohnt ist, zeichnete sich aber namentlich ein mäßig großes Bild Rembrandts aus. Es stellt Paulus dar, an die Römer schreibend. Mit strengem, kraftvollem Antlitz sitzt der Apostel auf seinem harten Lager aufrecht, und hinter ihm wirft das hoch angebrachte Fenster einen milden Sonnenschimmer an die Mauer. – Ein Gegenstück dazu gewissermaßen war ein größeres Bild von Guido Reni: Petrus, wie er St. Agatha im Kerker[290] besucht; die feste und vollkommene Ruhe im Gesicht der Agatha wirkt hier auf den Betrachtenden durchaus mit verwandter Stimmung. – Ebenso schön empfunden, obwohl auf andere und ängstlichere Weise ausgeführt, war von unserm vielgetreuen Lukas Cranach ein Christus unter den Kindlein. Vorzüglich der Ausdruck des innigen liebevollen Gemüts im Angesicht des Christus (das Bild zeigte alle Figuren nur bis zur Brust) fesselte den Blick des Beschauers.

Was nun das sogenannte Genre betrifft, so war vorzüglich ein Bild von Gabriel Metsu trefflich gemalt; es zeigte eine schreibende Dame, von einem hinter ihr argwöhnisch heranschleichenden Ritter in reicher spanischer Tracht belauscht, und war mit allem Farbenglanz und Seidenschimmer ausgeschmückt, die diesem Künstler so ganz zu Gebote stehen. – Eines großen Familienbildes mit sechs Köpfen von van der Helst muß ich aber dann noch besonders gedenken, es war das erste von solcher Kraft und solchem Umfang, das ich von ihm sah, und bot eine außerordentliche Charakteristik des Individuellen dar. Man kann ferner denken, daß in einer so reichen Galerie auch die kostbarsten Tierstücke nicht fehlen. Van der Meulen hatte einen herrlichen Postzug von sechs Apfelschimmeln gemalt, von Vitt fand sich eine schöne Gruppe Jagdhunde, und Weenix' Hasen mußten auf mehrern Bildern ihrer unendlichen Ausführung wegen vollkommen bewundert werden. – Zuletzt jedoch muß ich des Bildes erwähnen, welches als die Krone der Sammlung betrachtet wird, obwohl der Künstler bisher nicht mit Sicherheit zu ermitteln war, indem manche es für Raffaels, andere für Leonardo da Vincis Werk erklären. Mir schien es beider würdig, obwohl es doch auch von dem Stil beider wesentlich abweicht. Der Gegenstand ist eine trauernde Frau mit einem Kinde auf dem Schoß, in dessen Zügen sie die Bildung[291] irgendeines geliebten Verstorbenen zu erkennen scheint. Die Gestalt ist lebensgroß und von schöner Bildung, so daß uns ihre Züge gewißt nicht leicht wieder entschwinden werden, und eine sanfte Schwermut wirkt nach, wie das Gedächtnis einer stillen Mondnacht.

Bei alledem darf über Betrachtung der Kunstwerke auch der reiche Schmuck der Zimmer nicht unerwähnt gelassen werden. Eins, ein Eckzimmer, zeichnet sich besonders aus durch die Bekleidung aller Wände und selbst der Decke mit Spiegeltafeln, über welche eine unsägliche Menge bronzener vergoldeter Arabesken gelegt war. Es machte eine imposante Wirkung, als die von der Abendsonne vergoldete Gegend durch die gewaltigen Fenster in diesen goldbelegten Spiegelwänden zurückstrahlte! – Außerdem die Arbeiten von Marmor, die Humpen von schön geschnitztem Elfenbein, das treffliche Porzellan, viele kleine Bildwerke, zum Beispiel ein gar anmutig gearbeiteter handhoher Löwe von Bergkristall, sie bewiesen sämtlich, daß diese geistlichen Fürsten gar wohl wußten, die Pracht der Erde mit den Gütern des Himmels zu vereinigen!

Wir wurden für die Nacht in einem Seitengebäude des jetzt gänzlich unbewohnten Schlosses einquartiert und hatten in den weiten öden Zimmern Muße genug, über die mannigfaltigen Gegenstände, welche an uns vorübergegangen waren, ausführlich nachzudenken.


Nürnberg, 25. Juli abends


Früh nach Erlangen, wo wir gegen 11 Uhr eintrafen und wo ich mich leicht vollends überzeugte, daß man wohl nicht leicht von Dresden sich hierher wird berufen lassen mögen. Erlangen an sich ist ein ganz hübsch gebauter, aber schlecht unter Kiefernwäldern, Sand und Sumpf gelegener kleiner Ort. Die Zahl der Studierenden wurde[292] gegen 600 angegeben. Das abgebrannte, am Markt liegende Schloß ist von der Regierung der Universität angewiesen worden, und es schienen jetzt einige, obwohl kleine Anstalten zum Wiederaufbau desselben getroffen zu werden.

Schnell rollte der Wagen von hier nach Nürnberg, und ich darf sagen, daß der Vorstellung, welche man von dieser alten Reichsstadt mitbringt, zuvörderst durch ihren Anblick aus der Ferne keineswegs entsprochen wurde. In größerer Nähe treten freilich dann die mächtigen Mauern, die einzelnen großen runden Mauertürme und das auf felsiger Anhöhe liegende Schloß bestens hervor, und die Wirkung wird alsbald bedeutend und eigentümlich. Die neue Zeit arbeitet indes auch hier mächtig daran, die Reste alter Bauart immer mehr und mehr zu zerstören. – Bald nachdem wir abgestiegen waren, eilte ich zur Sebalduskirche. Ihre äußern Verzierungen sind nicht rein gotisch, vielmehr teils unbeholfen, teils überladen; bei weitem besser aber ist das Innere. Bereits im Jahre 801 soll hier eine Kapelle gestanden haben, die Kirche selbst wurde in den Jahren des 11. Jahrhunderts durch ihren dritten Baumeister Paul Ackermann vollendet. Die hohen, mit Statuen verzierten Pfeiler des Kirchenschiffs, besonders aber die noch schlankern Pfeiler am Hochaltar, machen eine Gesamtwirkung, welche durch die mit schönen Glasmalereien reichgeschmückten Fenster gar um vieles erhöht wird. Es befindet sich hier ein Bild von Albrecht Dürer, der Familie Holzschuher gehörig, welches bei aller Steifigkeit viel des Guten enthält. Es ist eine Kreuzigung, worauf der Sage nach die Tore von Jerusalem, der Weg nach Golgatha sowie das Heilige Grab, nach Zeichnungen, welche ein Holzschuher aus dem Morgenlande brachte, von dem ehrlichen Meister treu dargestellt wurden. Als ein anderes Werk von ihm wird das zierliche Schnitzwerk am Kirchenstuhl[293] seines Freundes Schreyer gezeigt, welches den heiligen Sebald vorstellt. Nicht ohne Rührung sah ich dann das berühmte Grabmal des heiligen Sebaldus von Vischer, woran dieser alte getreue Meister mit seinen Söhnen fünfzehn Jahre gearbeitet hat. Die Apostel zwischen den Säulen und besonders das unten angebrachte eigene Bildnis des Meisters, in ganzer Figur mit Schurzfell und Käppel, verfehlen nicht ihre Wirkung; der Gesamteindruck aber war mir für meinen Sinn zu überladen, und selbst der zierliche Gedanke mit den laubenförmig das Ganze schließenden Bögen und den das Fußgestell tragenden Schnecken wollte nicht ansprechen. Wir sahen ferner ein schön gemaltes Chorbuch von 1482; eine Gedenktafel Martin Behaims, welcher 1449 schon Inseln von Amerika entdeckte und mit Columbus korrespondierte, und endlich Veit Hirschvogels treffliche Glasmalerei vom Jahre 1515, an den Fenstern hinter dem Chor, wo bereits Martin Luthers und Melanchthons Bildnisse gesehen werden, welche der damalige Burggraf Friedrich, Markgraf von Brandenburg, um sie gegen Unbilden zu schützen, dann in die obersten Fensterrosen zu setzen befahl, jetzt, zur Jubelfeier der Reformation, sind sie jedoch wieder herabgenommen und tiefer unten eingesetzt worden. Vor dem Fortgehen zeigte der alte Kirchner uns noch ein merkwürdiges, der Familie Böhmer gehöriges Schnitzwerk vom Jahre 1131 sowie eine durch die fromme Familie Tucher gestiftete Ewige Lampe. Die letztere wird auch jetzt beim protestantischen Kultus fortwährend unterhalten und von Kranken oder sonst Beschwerten noch immer gläubig besucht; hat sie doch eben durch diesen Glauben vielleicht noch fortwährend manchem Erleichterung gebracht.

Nun hinauf zur Burg, wo mittwochs und sonnabends die Gemäldesammlung einem jeden geöffnet ist. In der Vorhalle ein sonderbares Bild von Hütt von sehr tüchtigem[294] Machwerk, zwei Riesenschildkröten täppisch übereinander hinkriechend, hinter ihnen das Meer mit Schiffen. Besser jedoch sagten uns zu in dem Hauptzimmer die trefflichen Dürerschen Apostel. Zwar streiten Nürnberg und München sich darum, wer die Originale besitze, denn beide haben diese Figuren lebensgroß und fast gleich schön; diese aber hatte ich jetzt vor mir, und sie erfreuten mich innig. Die eine große Tafel zeigt den Johannes und Petrus, die andere den Paulus und Markus. Welche ernste gewaltige Köpfe, welche großartig gestalteten Gewänder, welche Treue und Wahrheit der Ausführung! Das, mag man sagen, heißt gemalt wie ein Mann, und zwar wie ein christlicher Mann, in dessen Sinne der »Demut und Kraft doppelte Palme« sich einigt! – Außerdem sah ich eine Reihe großer Bilder von Michael Wolgemut, Dürers Lehrer. Vier heilige Frauen fast lebensgroß nebeneinandergestellt, lenken die Blicke durch hohe Reinheit ihrer verklärten Gesichter unwiderstehlich auf sich. Mag auch sonst in der Zeichnung manches verfehlt sein, mag man die kleinliche Behandlung der Blumen und Kräuter tadeln, auf denen sie stehen, es weht doch ein Geist im Innern, welcher alle diese Mißgriffe übersehen läßt. – Außerdem trifft man freilich hier eine Menge Bilder von geringer Bedeutung, und das unfreundliche Lokal ladet nicht zu langem Verweilen. Ein großes Bild aus Johann van Eycks Schule, das lebensgroße Porträt einer Frau und eines Knaben, muß ich indes auszeichnen. Es hatte ungemeine Frische und Klarheit der Farben, und anmutig war, wie der Knabe in dem kleinen Frauengemach so gar fein und züchtig vor der jungen Mutter stand. Noch fiel uns das eherne etwa zweieinhalb Fuß hohe Bild eines Apollo, wie er den Pfeil abzudrücken im Begriff ist, durch tüchtige Arbeit auf. Das Jahr ist 1532, als Verfertiger wird abermals Vischer genannt. Endlich viele Glasmalereien, Wappen[295] und dergleichen, die alle beitragen, den eigenen nebelhaft mittelalterlichen Duft fühlbar zu machen, der dies alte Nürnberg wohl noch lange umschweben wird.

Die Aussicht aus den Burggemächern über Stadt und Umgegend ist natürlich auch zustimmend und historisch bedeutend, denn südwestlich gleich liegt hier der Berg, wo die Schweden vergebens Wallensteins Lager zu erstürmen versucht hatten. Im Burghof selbst liegen auch noch eine Reihe alter Hellebarden, obwohl diesmal nur junge altdeutsch gekleidete Maler statt der alten Knappen daneben umherwandeln. Dafür gab es jedoch auch jetzt noch dort die reizendsten alten Baulichkeiten zu betrachten, ja zu zeichnen. Besonders nahmen die unterirdischen Ausfalltore mit ihren Brücken und ihrem von oben einfallenden Licht gar pittoresk sich aus.

Wir strichen nun durch mancherlei Straßen umher, alle von ungleicher winkeliger Bauart, und fanden uns plötzlich in der Dürerstraße, wo ein großes, altertümlich mit vielem Holzwerk ausgebautes Haus, einem Stadttor und Mauerturm gegenüber, allen als Dürers Wohnhaus bekannt ist. Sah man sich nun hier die nähern Umgebungen an, betrachtete man die großen Ziehbrunnen, die mit den Giebeln vorwärts gebauten Häuser, die alten Galerien an den Stadtmauern und deren Türme, so mußte man sogleich an Dürers Radierungen und Holzschnitte erinnert werden, wo oft genug dergleichen Gegenstände als Hintergrund zu morgenländischen Begebenheiten erscheinen. Weiterhin kamen wir zur Lorenzkirche, in deren Nähe jener seltsame Brunnen unsere Aufmerksamkeit festhielt, an welchem feine Wasserstrahlen aus den Trompeten der zahlreich angebrachten Genien und aus den Brüsten sämtlicher Kardinaltugenden sich ergießen, in deren Mitte Justitia mit Waage und Schwert thront. Das Ganze ist das fleißigste, indes auch überladenste Gußwerk, und doch[296] muß man gestehen, daß dem Gedanken, eine ganze Stadt aus so tugendreichen Brüsten unmittelbar tränken zu lassen, an kindlicher Naivität nicht leicht ein anderer beikommt. Jedenfalls machen die vielen zarten, springenden Wasserstrahlen immer eine gar hübsche Wirkung! – Die Lorenzkirche selbst hat wieder ein mit Verzierungen sehr überladenes Portal und ist keineswegs im reinsten gotischen Stil erbaut; doch herrscht ja überhaupt in diesem Baustil eine wunderbare Freiheit, und eben weil ein fester Kanon fehlt und alles mehr dem Gefühl des Architekten überlassen bleibt, mußten, neben so viel Trefflichem, auch mancherlei Fehlgriffe hervorgehen. Nur die durchgehende Empfindung des Aufstrebenden und der Entwicklung und Erhebung eines sich immer Verfeinernden, und hierin zugleich das Gefühl des die unendliche Naturmanigfaltigkeit Zusammenfassenden und in höchster Einheit Vollendenden, konnte daher hier dem Künstler sagen, was zu viel und was zu wenig sei.

Im Innern der Lorenzkirche herrschte schon die Dämmerung des einbrechenden Abends und die altersgrauen, schlanken Pfeiler, namentlich aber die hier noch ganz mit tieffarbiger Glasmalerei ausgefüllten hohen Fenster machten eine eigene schwermütige Wirkung. Hinter dem Hochaltar findet sich von Wolgemut ein halbverblichenes, doch eigentümlich schönes Gemälde, neben dem Altar aber steigt das ungeheuere, nur mit gotischen Zieraten freilich auch überladene, ja ganz daraus zusammengesponnene steinerne Tabernakel von [Adam] Krafft bis zum Gewölbe der Kirche.


Ingolstadt, 27. Juli mittags


Gestern noch war in der Frühe unser erster Gang in Nürnberg zu dem vorgestern verfehlten Grab Dürers. Wir wanderten zum Johanniskirchhofe, an den sieben Leidensstationen[297] vorbei, die einst ein frommer Mann aus der Familie Holzschuher in Jerusalem selbst abgemessen und hier durch aufgerichtete, mit Inschriften versehene halberhabene Bildwerke von Krafft seinen Mitbürgern hat ausführen lassen. Dicht am Johanniskirchhof endigte sich diese Reihe durch einen Kalvarienberg, einen von niedrigen Steinen eingefaßten Platz mit drei hohen Kreuzen, alles gleich den beiden untenstehenden Marienbildern aus Sandstein sehr wacker gearbeitet, aber leider sehr beschädigt. Das Ganze gewährte mit dem dicht dahinterliegenden Kirchhof ein gutes Bild.1 – Auch auf diesem Kirchhof sind die Steine alle flach gelegt und gewöhnlich mit äußerst brav gegossenen Bronzeschildern versehen. Männer, mit Vorrichtung eines Grabes beschäftigt, wiesen uns nach der Stätte, wo Albrecht Dürer ruht. Wir verweilten lange in hellem Schein der Morgensonne an diesem stillen Ort und konnten nicht umhin, die Umgebungen durch eine Zeichnung uns einzuprägen. So saß ich dort vor einem frischgeöffneten Grabe, der Morgenwind bewegte leise die Sonnenrosen, die fromme Hände zwischen die Gräber gepflanzt hatten, und nur manchmal wurde ich durch die in Nürnberger Mundart geführten Gespräche einiger Kinder unterbrochen, welche mit Gießkannen die Pflanzungen zwischen den Gräbern erfrischten. Es stehe hier Dürers Grabschrift, ihm von seinem Freunde Pirkheimer gestiftet:
[298]

ME. AL DU.

QUICQUID ALBERTI DURERI MORTALE FUIT

SUB HOC CONDITUR TUMULO

EMIGRAVIT VIII IDUS APRILIS

MDXXVIII.


2.

HIER RUHE

KÜNSTLERFÜRST

DU MEHR ALS GROSSER MANN

IN VIEL KUNST HAT ES DIR

NOCH KEINER GLEICH GETHAN

DIE ERD WARD AUSGEMAHLT

DER HIMMEL DICH NUN HAT

DU MAHLEST HEILIG NUN

DORT AN DER GOTTESSTADT.

DIE

BAU- BILD- MAHLER-KUNST

DIE NENNEN DICH PATRON

UND SETZEN DIR NUN AUF

IM TOD

DIE

LORBEER KRON.


Diese letztern Verse stehen auch lateinisch daneben, und am Umrande des Grabsteins sind noch in großen goldenen Buchstaben die Worte zu lesen:


PICTURA. SCULPTURA. ARCHITECTURA.


Ein Totengräber führte uns noch zu den Denksteinen von Pirkheimer, Hans Sachs und Martin Behaim, indem er beiläufig meinte: es trete hier mancher über so einen Stein hin, ohne daran zu denken, daß etwas gar Wertes und[299] Würdiges darunterliege. – Ich setze noch die Grabschrift her, welche des ehrlichen Hans Sachs Denkstein auf bronzener Tafel angefügt ist.


Des Ersamen Hanss Sachsen Zuckhermachers

und Anna seiner Ehewirtin

und irer beider selige Erben begrebtnisz

An. Dom. 1589.

Hir lieg ich in der Erden Ruhe und schlaff

bis ich durch Christum widerum erwach

der da mein Grab wirdt entdeckhen

und mich zu ein herliche 4 Leben erweckhen

doden Leib und Seel wird wider vereinigt

werden

darin ich werde sehen Gott meinen Hern

die heilige Dreifaltigkeit mit grossen Ehrn.


In die Stadt zurückgekommen, gingen wir nun zu dem Rathause, wo in dem großen Saal, sonderbar kontrastierend, Dürers Wandgemälde eines Triumphzuges (von dem indes gar wenig mehr zu erkennen) und der moderne Königsthron mit dem Bildnis Maximilians von Bayern gezeigt wurde. Außerdem enthalten die obern den Hof umgebenden Galerien des Rathauses lange und lebensgroße Plafonds in Stukkaturarbeit, Turniere vorstellend, welche einst in Nürnberg gehalten worden sind. Die wunderlich geharnischten Ritter und Rosse, die Kampfwärter und die Galerie der Zuschauer geben reichen Stoff zur Betrachtung und lassen deutlich einsehen, warum die neuromantische Schule von diesem Nürnberg so recht wie das Kind von der Amme ernährt werden mußte.

Nun sollte denn auch noch die Stadtbibliothek besichtigt werden, und in Wahrheit gab es hier Eigentümliches genug! In einem alten, winkeligen, dunkeln Gebäude gelangten[300] wir mit Mühe zu dem die Aufsicht führenden Prediger. Der alte Mann wohnte mit seiner Ehewirtin in einem kleinen Stübchen mit mehr breiten als hohen großen rundscheibigen Fenstern, ganz so wie man auf altdeutschen Bildern sie so häufig gemalt sieht. Zwei schöne, gleich Seidenhasen ganz aschgraue Augsburger Katzen schnurrten behaglich auf dem altväterlichen Sofa, und überhaupt sah man sämtlichem Geräte wohl an, daß es schon frühern Generationen gedient hatte. Endlich wurden wir wirklich zu der ungefähr 30000 Bände zählenden, ärmlich in niedrigem klösterlichem Lokale aufgestellten Bibliothek geführt. Das Merkwürdigste war mir hier ein Globus aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts, auf welchem die Länder in den sonderbarsten Gestalten verzeichnet und namentlich von Amerika erst zwei schmale Landstrecken sichtbar waren. Was alles hat sich doch seit jenen Zeiten an solchen Karten, aber auch auf diesem Erdball geändert! – Auch ein altes Bild zog mich hier an, einen im 16. Jahrhundert gesehenen Kometen über einer Nürnberger Straße in tiefer Nachtzeit darstellend. In aller Unvollkommenheit hatte es doch etwas, das mich an manche Friedrichsche Bilder erinnerte. – Sonst wurden uns noch einige von Luthers Handschriften und manche schön ausgeführte Glasmalereien gezeigt. Unter den aufgehangenen Bildnissen fand ich auch den als Anatom und Arzt gleich wackern Coiter, welcher in seinem einundvierzigsten Jahre zu Nürnberg verstarb – als ich aber endlich den am Gewölbe aufgehangenen vertrockneten Blütenstengel einer großen, einst hier im Garten eines Patriziers blühenden Aloe gewahrte (der Stengel mochte wohl seine 12 Fuß Länge haben), so hätte ich ihn freilich am liebsten einer Ungeheuern, südwärts zeigenden Magnetnadel verglichen, welche aus all diesem Moderduft und Dunkel mich nach wärmern und hellern Regionen[301] hinwies. War ich doch diesmal auch wirklich auf dem Wege dahin!

Es blieb nun zuletzt noch die Ägidius- und Liebfrauenkirche zu sehen. Die erstere aber schreckte mich ab durch ihr modernisiertes Äußere, und die letztere quälte das Auge durch die schreienden Farben, mit welchen ihr Inneres neu aufgeputzt war. Die Architektur ist überdies äußerlich und innerlich überladen, und diese Pfeiler im Kirchenschiff stehen überhaupt einer gotischen Kirche nicht wohl zu Gesicht.

So beschlossen wir also diese Rundschau und fuhren mit einem neu gemieteten Wagen über Weißenburg und Ingolstadt gen München ab.


München, 28. Juli abends


Die vergangene Nacht wurde in Pfaffenhofen zugebracht. Auf dem Wege dahin, unmittelbar hinter Ingolstadt, begrüßten und überschritten wir die Donau, die hier noch fast zur Hälfte schmäler ist als die Elbe bei Dresden und durch weitausgedehnte Ebenen unter Weiden und Wiesen dahinströmt. Weiterhin wird der Boden bloß sandig, die Gegend ist einförmig, und in der Vegetation machen nur die großen Büsche des schön blühenden und ebenso schön riechenden Feldholunders sich bemerklich. In Pfaffenhofen waren wir jetzt zuerst so recht im Bayerlande, und eine bequeme materielle Behaglichkeit charakterisiert sogleich Gegend und Menschen. Die dicke, gutmütig schwatzhafte Wirtin war über unsere im Wagen mitgeführten Feldholunderbüsche nicht wenig erfreut. Auch sie hatte wohl einige Stöcke ausländischer Pflanzen auferzogen und schien Lust an dergleichen zu haben, aber daß eine so zierliche Pflanze als dieser Feldholunder in ihrer Nähe wild wachsen könnte, das war ihr eine ganz fremde Begebenheit. Ihr bejahrtes kupfriges[302] Vollmondsgesicht sah dabei zutraulich unter der kleinen, goldgestickten bayrischen Mütze und über den fünf silbernen Ketten des Mieders hervor, und das Verstehen ihres Dialekts machte uns nicht geringe Mühe. Seltsamerweise hing unter dem Spiegel unsers Zimmers Luthers und seiner Frau Bildnis, und als wir unsere Wirtin inquirierten, wie ein solcher Ketzer in diesem tiefkatholischen Lande zu dergleichen Ehren gelange, so meinte sie naiv genug, daß dies eben nur der einkehrenden Fremden halber geschehe, unter denen oft Protestanten und Juden sich befänden, was doch halt alles gute Leute wären, welche an dem Luther und seinem »Kätterl« ihre Freud' hätten.

Heute früh waren wir nun von Pfaffenhofen hinangefahren gegen die Münchener Hochebene, welche, gebildet durch unendliches Kalkgerölle, sich bis zum Fuße der Alpen ausdehnt. Lange schon hatte ich mich jetzt auf das Erscheinen der Alpen gefreut, als endlich plötzlich, wie wir eben eine geringe Anhöhe erreichten, über einem lang hingestreckten Kiefernwalde ein blauer, zackiger Rücken gleich einer fernen Wolke sichtbar wurde; es waren wirklich jene gewaltigen Felsenmauern, welche Europa seine Richtung von Osten nach Westen angewiesen haben und welche jetzt an ihren Kämmen und Spitzen die leuchtende Bekleidung ewigen Schnees erkennen ließen! Der ungeheure Zug der Hochgebirge von Steiermark, Salzburg, Tirol und der Schweiz lag in seiner Herrlichkeit mir somit hier zum erstenmal vor Augen.

Ein Punkt vorzüglich gewährte die trefflichste Ansicht, indem zugleich die weite Ebene mit sichtbar wurde, welche bis zum Fuße der Gebirge sich erstreckt. Im reinen Sonnenlicht bekam diese Ferne ganz die Farbe eines sich lang ausdehnenden violettblauen Meeres, und die hohen zackigen Gebirgsmassen ragten majestätisch darüber hervor[303] vor, an ihrem Fuße duftigblau und nur an ihren Kämmen und Gipfeln bestimmter begrenzt. Ich fühlte, daß hier eine zweite große Seite der Erscheinungen des Erdenlebens mich erwarte.

Um Mittag fuhren wir nach München herein, und ich blieb nun die übrigen Tage des Monats in München und durchging alle die Schätze der Kunst und Wissenschaft, soviel ihrer damals dort schon aufgespeichert waren. Allerdings fand ich die Glyptothek noch im Bau, und nur einzelne Säle enthielten einige Antiken und ließen den Reichtum erst ahnen, der später dort dem Fremdem imponieren sollte. Noch war der kunstliebende und kunstschöpferische König Ludwig nur als Kronprinz in diesen Regionen schaffend, und noch fehlte bei weitem der größte Teil von dem, was ich 20 Jahren später dort kennenlernen sollte.

Schleißheim sah ich bei jenem Aufenthalt nicht, doch war ich in Nymphenburg, wohin mich der Anfang eines zoologischen Gartens gezogen hatte, den man übrigens später bald beseitigt hat.

Unter den Männern der Wissenschaft lernte ich in München nur den damals schon bejahrten Gruithuisen kennen, den ich in ziemlich ärmlichen Umgebungen antraf. Er hatte sich von der Physiologie zur Astronomie gewendet und beschäftigte sich viel mit dem Mond, über dessen Kraterbildungen er sich freilich sehr seltsame und unphysiologische Vorstellungen geschaffen hatte, daß sie nämlich entstanden seien durch Hineinstürzen kleiner kosmischer Massen in den noch weichen Mondkörper, wobei jedes einstürzende Stück dann einen aufgeworfenen Wall zurückgelassen habe, ohngefähr so (wie er sich ausdrückte), als ob Knaben Tonkugeln mit dem Blaserohr in einen weichen Tonklumpen geschossen hätten; ein Gedanke, so abenteuerlich, daß man nicht bedauern konnte,[304] seinen Urheber der Physiologie der Erde abtrünnig geworden zu sehen. Auch Wolken behauptete er im Mond gesehen zu haben sowie ein Flußbett. – Im allgemeinen ließ mir München einen reichen, aber keinen besonders begeistigenden Eindruck zurück.


Buchlor, 1. August abends


Heute früh 6 Uhr rollte unser Wagen bei sich aufhellendem Wetter zum letztenmal über das Münchener Marmorpflaster.

Hinter Inning, wo wir zu Mittag blieben und wo uns bei einem Spaziergange die auf dem Gottesacker fromm den Kreuzen angehängten Weihkessel so malerisch und bedeutungsvoll waren, daß wir nicht umhin konnten, ein solches Kreuz zu zeichnen, trafen wir den eigentlichen Lichtpunkt dieses Tags, den herrlichen, mehrere Meilen langen Ammersee. – Hinter großen Linien von üppig wachsendem Schilf, hinter eingesteckten Netzstöcken und Reusen dehnte sich die bläuliche Fläche des Sees weit aus; links sprang ein flacher waldiger Hügel herein, den Hintergrund schlossen dann die schönen violett und ultramarinblauen Fernen, in denen eben noch ein hochliegendes Kirchlein sichtbar wurde, und endlich folgten die großen Tiroler Gebirge, wo über die breiten, abgerundeten Massen der Vorgebirge die zackigen Formen der Alpen, mit ewigem Schnee bedeckt, hoch heraufragten.

Der Boden ist bis gegen Landsberg immer noch Nagelflue, wird aber schon bedeutend hügelig. Getreidefelder wechseln mit großen Waldungen, schönen Weiden und Wiesen; herrliche Eichen und vollbelaubte Buchen stehen am Wege, gewiß, man versteht nun, warum Claude einen Teil seiner Studien gerade in diesen Gegenden sammeln konnte. – Auf der Nachmittagsstation fand ich bei einem Dorfwirt einen geschriebenen Theaterzettel angeschlagen[305] und erfuhr, daß hierherum häufig Burschen und Mädchen Komödien aufführen, wozu Nachbarn und Landsleute förmlich eingeladen werden, was schon in Hinblick auf die alten Passionsspiele im bayrischen Hochlande mein Interesse erregen mußte. – Ein solcher Komödienzettel war mir zu merkwürdig, als daß ich ihn nicht in der Schreibtafel hätte notieren sollen, und ich gebe ihn hier meinen Freunden zur Ergötzung:


Mit obrigkeitlicher Bewilligung

wird Sonntag den 5. August von der Gesellschaft

in Pflugdorf aufgeführt


Die von Gott gekrönte Unschuld

Ein Schauspiel in 10 Abhandlungen

dargestellt an der Pfalzgräfin Genoveva


Personen


Siegfried Pfalzgraf – Michael Schmid Pechler von Stoffen

Genoveva dessen Gemahl – Jungfer Elise Landsbergerin von Pflugdorf

Schmerzenreich ihr Sohn – Sohn von Peter Schmid Maler detto

Gollo Hofmeister der Bösewicht – Mathäus Frieholz

Rudinger sein Mitgehülfe – Mathäus Schmid

Reinhold Jägermeister – Sebastian Schmid

Dietrich Hofherr – Peter Schmid

Heinrich Hofherr – Mathäus Fischer

Rosalie Oberhofmeisterin – Jungfer Rosalie Allmayerinn von Stadel

Kerkermeisterin – Jungfer Susanne Aichbergerin

Kerkermeisters Tochter – Jungfer Maria Wurmin

Drogenes, Koch – Adam Allmayer von Stadel

Faustus Jäger – Sylvester Berchtold

Sylvester Jäger – Anton Schmid

Karuka Zauberin, 2 Fischer, 6 Waldmänner, 1 Engel,

1 Postillon, 1 Klopfer, 2 Läufer und Soldaten

Preis der Plätze.

1r Platz und Gallerie nach Belieben, 2r Platz 12 Xr. 3r Platz 6 X. –

Der Anfang präcis 1 Uhr Nachmittags.


Leider konnte ich nicht zuhören! – – –[306]

Gegen Abend passierten wir hinter Landsberg, einer alten, ehemals wohlbefestigten, am Berg angelehnten Stadt, den Lech, welcher hier gewaltig brausend über ein großes Wehr fällt und der Donau zueilt.


Kempten, 2. August abends


Der Morgen war heute ziemlich bewölkt und kalt; auf den Höhen spiegelten die Tiroler Gletscher mit ihren zackigen Kanten im Frühlicht. In den nähern Umgebungen tritt der Charakter des Hochlandes immer bestimmter hervor, indem die Häuser mehr die platten, steinbeschwerten Dächer annehmen und Gentianen am Wege blühen.

Mittags in Kaufbeuren machten wir einen Spaziergang vor die Stadt, um die höchst reizende Gegend, in welcher dieser mit alten Ringmauern, hochliegender Burg und einer bedeckten Brücke gezierte Ort liegt, etwas ausführlicher zu betrachten. Das Ganze bildet ein von den Tiroler Alpen sich herabziehendes Quertal und wird von einem mäßigen, hier schon sehr beruhigten Gebirgswasser lustig durchströmt. – Wir kehrten dann wieder zu unserm Wirtshaus zurück, wo sich indes eine große Volksmasse gesammelt hatte. Die Bierkrüge wurden emsig gefüllt und geleert, und an Fäden waren über den Köpfen der trinkenden Bauern Schiefertafeln beweglich aufgehangen, welche der Wirt bei jedem neuen Kruge herniederließ, weislich indes die Tafel nach geschehener Einzeichnung jedesmal wieder über den Horizont der Tischgesellen hoch hinaufzog.

Nachmittags kamen wir durch Günzburg, und in dieser Gegend sah man vorzüglich allerliebst gebaute Bauerhäuser, welche, flach und breit hingestreckt, Scheune und Stall umfassend, mit ihren weißen Vordermauern und bunten, meist blau und goldgelb bemalten Giebeln eine gar anmutige Wirkung hervorbrachten.

1

Ich habe später dasselbe zu einem meiner tüchtigsten Bilder wirklich ausgeführt und hatte lange dasselbe nebst einem Bild von der Gotthardsstraße unserer Freundin Frau von Lüttichau zur Dekoration ihres Familienzimmers überlassen, wo beide Einheimische und Fremde vielfältig erfreut haben.

Quelle:
Carus, Carl Gustav: Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. 2 Bände, 1. Band. Weima 1966, S. 289-307.
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