VI. Familie. [234] Gyrinidae.

Es sind die bekannten Tummel-, Dreh- oder Kreiselkäfer, welche auf der Oberfläche stehender Gewässer, meist in grösserer Gesellschaft in kreisförmigen Kurven umherschwimmen. Diese Familie ist durch die kurzen, eigentümlich gebauten, dicken F., die vollständig in 2 Teile durchsetzten Augen, wovon also ein oberer u. unterer Teil unterschieden werden kann, dann durch die kurzen u. breiten M.- u. HB., welche zu flossenartigen Schwimmbeinen umgestaltet sind, die plattenförmige, grosse MBr. u. durch die Larvenform sehr ausgezeichnet.

Die Larven haben einen vorgestreckten K., mit seitlich eingefügten F., jederseits mit 6 Ocellen. Mandibeln von einem hinter ihrer Spitze mündenden [234] Saugkanal durchsetzt, sichelförmig gebogen. Hlb. zum Schwimmen gebaut mit 9 Segmenten, u. ausgezogener, mit 4 Haken bewaffneter Afterröhre, ohne Stigmen. Die 8 ersten Segmente mit je einem Paare, das 9. mit 2 Paaren seitlicher bewimperter Tracheenkiemen. Hü. an der Basis von einander abstehend. Die Tr. mit 2 Klauen. Zur Verwandlung kriechen die Larven an Wasserpflanzen empor u. spinnen an denselben über dem Wasser einen Kokon aus Löschpapier ähnlicher Substanz. Im Kokon erfolgt die Verpuppung und in wenigen Wochen die Umwandlung in den Käfer.


  • Fg. 64. US. von Gyrinus
    Fg. 64. US. von Gyrinus

Die Arten leben räuberisch im Wasser u. nähren sich von Würmern u. kleinen Arthropoden. Im hellen Sonnenschein tummeln sie sich auf dem Wasser u. schwimmen daselbst mit grosser Schnelligkeit. Während sie mit ihrer glatten in der Mitte abgeflachten USeite an der Oberfläche hingleiten, ragt ihre meist metallische OSeite ganz frei aus dem Wasser empor; sie tauchen bei einer Störung zu Boden. Unter den Fld. führen sie die zur Atmung dienende Luft mit, von der ein Teil, da die Decken nicht die Spitze des Hlb. abschliessen, als Bläschen am Ende des Hlbs. vortritt.

Die Orectochilus sind Nachttiere u. bevorzugen fliessendes Wasser.


Uebersicht der Gattungen.


1'' OSeite kahl; Fld. mit Punktstreifen.

2'' Hsch. ohne Querfurchen; Fld. mit 11 am Grunde fein chagrinierten, matten Furchen. Körper mit gelbem SR

Aulonogyrus Regimb.

2' Hsch. mit einer seitlich verkürzten Querfurche vor der Mitte, einer kurzen jederseits hinter den VWinkeln u. einem jederseits schwachen Eindruck hinter der Mitte der Scheibe; Fld. mit 11 Punktreihen, wovon manchmal die inneren nur angedeutet oder ganz erlo schen sind

Gyrinus L.

1' OSeite dicht u. fein behaart; Fld. ohne Punktreihen u. ohne Streifen; Körper an den Seiten komprimiert

Orectochilus Lacord.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 234-235.
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