13. Gattung: [214] Bythinus Leach.

Körper gedrungen, Fld. mit dem Hlb. gemeinschaftlich oval gerundet, KfTs. lang, das letzte Gld. beilförmig; K. mit 3 Gruben, Hsch. jederseits vor der Basis mit einer Grube, beide sind durch eine feine Querfurche verbunden; Fld. nur mit sehr kurzem, grübchenförmigem Dorsalstreif, die umgeschlagenen S. haben eine Epipleurallinie; der Hlb. seitlich nur fein gerandet, das 1. Tergit wenig länger als das 2. Tr. mit 1 Klaue.

Bei dem S ist das 1. oder das 1. u. 2. FGld. durch Verdickung, Ecken oder Zähne oder Eindrücke ausgezeichnet, auch die B. sind oft verdickt. Es ist in selteneren Fällen bei den S der Arten in letzter Beziehung ein Dimorphismus vorhanden, indem uns Arten bekannt wurden, bei denen es eine männliche Form gibt mit einfachen u. eine andere mit stark verdickten Schl.

Die S sind durch die FBildung meist recht leicht zu unterscheiden, die Q stimmen, abgesehen von ihren einfachen F. mit den S überein u. können besonders zusammengefangene Individuen leicht den entsprechenden S zugeteilt werden; dagegen sind einzelne Q meist nicht verlässlich bestimmbar.


Die Arten leben unter feuchtem, abgefallenem Laube.


1'' Hsch. dicht u. deutlich punktiert. (K. etwas schmäler als der Hsch.) (Bythobletus nov.) 2'' Schl. des S nicht verdickt.

3'' Das 1. FGld. des S kurz, innen vor der Spitze stumpfzähnig erweitert, beim Q zylindrisch, nur wenig länger als breit. Braunrot, Fld. u. Hlb. gewöhnlich dunkler, F., Ts.u.B. gelbrot, Fld. ziemlich stark, wenig dicht punktiert. 1–1,3 mm. – T. 58, Fg. 1. – (B. Chevrolati Aubé, regularis Schmidt.) – In Gebirgsgegenden, nicht selten

puncticollis Denny.

3' Das 1. Gld. der F. beim S stark verdickt, innen gegen die Spitze stärker erweitert u. daselbst mit einem Grübchen, beim Q zylindrisch, um die Hälfte länger als breit, das 2. Gld. beim Q wenig oder kaum schmäler als das 1. [214] Bräunlichrot, Fld. schwärzlich oder braun. 1,2–1,3 mm. – T. 58, Fg. 2. – Wie der vorige, aber etwas seltener

nigripennis Aubé.

2' Schl. des S stark verdickt.

4'' Gld. 1 der F. kurz, verdickt, innen gegen die Spitze etwas beulenförmig erweitert, Gld. 2 rundlich, wenig schmäler als 1, beim Q Gld. 1 zylindrisch um die Hälfte länger als breit, Gld. 2 so breit als 1, rundlich. Schwarzbraun, K.u. Hsch. manchmal rotbraun, F., Ts.u.B. rot. 1,1–1,3 mm. – (B. curvipes Hampe.) – Bei uns im ganzen Gebiete, aber selten.

validus Aubé.

4' Gld. 1 der F. beim S u. Q zylindrisch, um die Hälfte länger als breit, Gld. 2 rundlich, ein wenig schmäler als 1. Rostrot, die Fld. meist dunkelbraun. 1,3 mm. – Schlesien, Beskiden, Böhmen u. Mähren, in Wäldern unter Buchenlaub

Stussineri Reitt.

1' Hsch. nur mit einzelnen Punkten, oder glatt, glänzend.

5'' Nur das 1. FGld. des S durch besondere Verdickung, durch scharfkantigen InnenR., Zähnchen oder Beulen ausgezeichnet, das 2. einfach rundlich, schmäler als das 1. (Arcopagus Leach.)

Gld. 1 der F. länger als breit, beim S innen vor der Spitze in einen stumpfen dreieckigen Zahn erweitert, beim Q zylindrisch, fast doppelt so lang als breit. Kastanienbraun, F., Ts.u.B. gelbrot, Fld. fein u. weitläufig punktiert. 1,8 mm. – (B. longipalpis Motsch., Chaudoiri Chaud.) – T. 58, Fg. 8. – Unsere grösste Art. Nicht selten

crassicornis Motsch.

5' Beide Basalgld. der F. beim S oder das 2. allein ausgezeichnet durch Verdickung, oder durch Ecken, Beulen oder Schneidigkeit auf der InnenS. (Bythinus s. str.)

6'' Auch das 1. FGld. beim S innen ausgezeichnet, das 2. viereckig, innen scharf gekantet (messerförmig abgeplattet) u. nicht oder kaum ganz so breit als das 1.

7'' Das 1. verdickte Gld. der F. beim S dicht vor der Spitze mit einem kleinen, dünnen, im rechten Winkel abstehenden, an der Spitze fast hakig umgebogenen Zapfenzähnchen. Fld. grob u. weitläufig punktiert. Schl. des S verdickt, HSchn. innen vor der Mitte mit einem Zähnchen, vor diesem verbreitert. Bräunlichrot, die Fld. oft etwas dunkler, F., Ts.u.B. gelbrot. 1,7 mm. – In Westfalen u. Böhmen; sehr selten

femoratus Aubé.

7' Das 1. verdickte Gld. beim S länger, innen an der Spitze kurz zähnchenförmig ausgezogen. Fld. dicht u. stark punktiert.

8'' Erstes Gld. der F. beim S innen vor der Spitze nicht stärker verdickt, ohne Grube. Schl. entweder nicht verdickt (Stammform), oder stark verdickt, im letzteren Falle auch die HSchn. verbreitert: v. inflatipes Reitt. Rostrot oder kastanienbraun, F., Ts.u.B. gelbrot. 1,5 mm. – (B. glabricollis Reichenb., laevicollis Fairm., nigrinus Muls.) – T. 58, Fg. 6. – Bei uns überall, aber recht selten

clavicornis Panz.

8' Erstes Gld. der F. beim S innen vor der kurzen, ausgezogenen Spitze beulenförmig erweitert u. diese oben mit einem Grübchen. Schwarz oder dunkelbraun, Ts. gelbrot, F.u.B. rostrot, die Schl. oft angedunkelt, manchmal die Schn. u. Schl. schwarz: v. extremitalis Reitt. Schl. stets einfach. 1,3 mm. – (B. tauricus Motsch., glabricollis Gyll.) – An sumpfigen Orten unter Laub u. Graswurzeln, häufig

bulbifer Reichenb.

6' Das 1. Gld. der F. ist beim S u. Q meistens einfach, zylindrisch, Gld. 2 ist aber beim S breiter als das 1., u. in verschiedener Weise ausgezeichnet. Gld. 2 ist beim Q so breit als 1, rundlich. (Schl. beim S u. Q einfach, nicht verdickt.)

9'' Gld. 1 der F. beim S kurz, innen etwas stärker verdickt, mit abgerundeten Spitzenwinkeln, Gld. 2 etwas breiter als 1, kugelig, innen in ein Zipfelchen [215] ausgezo gen, der VR. der St. vorne beim S eckig vorgezogen, der tief gelegene KSch. (im Profile zu sehen) mit einem langen, feinen, gebogenen Hörnchen. Kurz u. gedrungen gebaut, rotbraun, F., T.u.B. gelbrot. 1,4 bis 1,5 mm. – T. 58, Fg. 7. – Bei uns in Gebirgsgegenden unter feuchtem Laub nicht selten

Curtisi Denny.

9' Die Apikalecken des 1. FGld. auch beim S nicht abgerundet, VR. der St. nicht auffällig verlängert, KSch. ohne Hörnchen.

10'' Das 2., nach innen erweiterte FGld. beim S mit konvexem InnenR.

11'' Gld. 1 der F. beim S mit etwas spitzig ausgezogenem Innenwinkel, Gld. 2 gross, so lang als breit, ziemlich rundlich quadratisch, doppelt so breit als 1, innen messerförmig abgeplattet, alle Winkel verrundet. Braunrot oder kastanienbraun, Fld. u. Hlb. gewöhnlich dunkler, F., Ts.u.B. gelbrot. Fld. mittelstark punktiert. 1,2–1,3 mm. – (B. Manueli Sharp, germanus Reitt.) – Stuttgart, Frankfurt a.M., Schwarzwald, Nassau, Böhmen, sehr selten.

11' Gld. 1 der F. beim S zylindrisch einfach.

[collaris Baudi.

12'' Gld. 2 der F. beim S stark quer, fast doppelt so breit als 1 u. nach innen schwach verjüngt. Hsch. auffallend glatt, Körper kastanienbraun, Fld. u. Hlb. dunkler braun, F., Ts.u.B. gelbrot. 1,3 mm. – (B. Sternbergi Schmidt.) – T. 58, Fg. 5. – Weit verbreitet, bei uns überall selten.

nodicornis Aubé.

12' Gld. 2 der F. beim S nicht deutlich quer.

13'' Gld. 1 beim S schwach verdickt, doppelt so lang als breit, zylindrisch, das 2. breiter als das 1. länger als breit, innen (wie gewöhnlich) abgeplattet u. nach vorne allmählich erweitert, mit konvexem InnenR., an der Basis also schmal, vor der Spitze am breitesten, die innere Apikalecke ein wenig zugespitzt u. nach vorne gezogen. K. fast so breit als der Hsch. Rotbraun, Hlb. schwärzlich, F., Ts.u.B. gelbrot. Fld. spärlich u. fein punktiert. 1,5 mm. – Aus Tirol; nach Schilsky auch in Bayern.

Oertzeni Reitt.

13' Gld. 1 beim S kurz, zylindrisch, wenig länger als breit, Gld. 2 etwa so lang als breit, breiter als 1, fast quadratisch, mit abgestumpftem Basalwinkel, nur die innere Apikalecke kurz zugespitzt, InnenR. schwach konvex. Fld. fein punktiert, mit stark vortretender Schulterbeule. Kastanienbraun, K.u. Hsch. manchmal heller rotbraun, F., Ts.u.B. gelbrot. 1 mm. – (B. macropalpus, globulipalpus Aubé.) – In unserem Gebiete überall vertreten, aber oft verkannt

distinctus Chaud.

10' Das 2., nach innen erweiterte, grosse FGld. des S mit konkavem InnenR.; Gld. 1 kaum oder wenig länger als breit.

14'' Gld. 2 der F. beim S wenig länger als breit, mit fast rechteckiger, innerer Basal- u. spitzig verlängerter Apikalecke. Fld. stark u. wenig dicht punktiert. Rotbraun, K.u. Hsch. manchmal heller rot, F., Ts.u.B. gelbrot; Fld. ohne deutliche Schulterwinkel. 1–1,1 mm. – (B. uncicornis Aubé) – T. 58, Fg. 4 – Bei uns überall, aber nicht häufig.

securiger Reichenb.

14' Gld. 2 der F. viel länger als breit, halbmondförmig, aussen konvex, innen konkav, mit abgerundeten Aussen- u. spitzig verlängerten Innenwinkeln. Braunschwarz oder kastanienbraun, F., Ts.u.B. rotgelb. 1 mm. – (B. luniger Aubé.) – T. 58, Fg. 3. – In Flussauen unter Weiden- u. Erlenlaub, nicht selten

Burellii Denny.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 214-216.
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