14. Gattung: [321] Geotrupes Latr.

Mistkäfer, Rosskäfer. FKeule 3gliederig, geblättert. Fld. ohne gerandete Nahtkante. VSchl. auf der VS. mit einem dichten Tomentflecken. Hsch. unbewehrt. HSchn. mit 2–3 Querleisten an ihrem AussenR.


Die Arten schwärmen hauptsächlich an windstillen Abenden mit schwerem, summenden, niedrigen Fluge. Sie graben für ihre Brut unmittelbar unter dem gewählten Kothaufen Löcher bis 1/2 m tief in die Erde u. bauen am Ende des Ganges einen Hohlraum, legen ein Ei in denselben und bringen dann einen Klumpen des Mistes hinein, der der nach 8 Tagen auskriechenden Larve zur Nahrung dient.


Untergattungen:


1'' HSchn. am Ende ihrer AussenS. mit 3 vollständigen Querleisten. Grosse, geflügelte Arten

Geotrupes s. str.

1' HSchn. auf ihrer AussenS. nur mit 2 Querleisten.

2'' HschBasis vollständig gerandet. Der Endzahn der VSchn. ist in beiden Geschlechtern einfach, zugespitzt. HSchl. am HR. beim Q glatt, beim S meistens mit einem Zahne

Anoplotrupes Jekel.

2' Die RLinie der HschBasis jederseits kurz unterbrochen. Der Endzahn der VSchn. ist beim Q einfach zu gespitzt, beim S vorne tief ausgerandet, die Spitze zweizackig oder abgestumpft. HSchl. am HR. S beim stark gekerbt oder unregelmässig gezähnt, beim Q glatt oder nur schwach gekerbt.

Trypocopris Motsch.


[321] Untergattung: Geotrupes s. str.


1'' Fld. zwischen Naht u. Schulterbeule mit 9 Punktstreifen. Schwarzgrün, unten golden messingfarbig, oder grün mit dunkleren B., oder blau. US. stets dunkel behaart. 16–24 mm. – T. 72, Fg. 17. – Sehr häufig

mutator Mrsh.

1' Fld. zwischen Naht u. Schulterbeule mit 7 Punktstreifen.

2'' Bauchsternite längs der MLinie unpunktiert u. unbehaart, oder nur am HR. der letzten Sternite mit einer queren Punktreihe, US. schwarz behaart. Schwarz, schwarzgrün oder dunkelblau, US. viel heller metallisch gefärbt. 18–25 mm. – (G. mesoleius Thoms., puncticollis Malin., stercorarius Er., non L.) – Nicht häufig

spiniger Mrsh.

2' Bauchsternite auch in der Mitte gleichmässig punktiert u. behaart, HSchl. beim S nur mit kleinem oder ganz fehlendem Zahn. OS. schwarz mit blauem oder grünem SR., häufig oben schwarzgrün oder schwarzblau, US. metallisch grün oder blau, schwarz behaart. 16–24 mm. – (G. putridarius Er., foveatus Mrsh., intermedius Ferr.) – T. 73, Fg. 1. – Häufig

stercorarius Lin.


Untergattung: Anoplotrupes Jekel.


Bauch nur mit abstehender, dunkler, borstenartiger Behaarung. HSchl. am HR. beim S u. Q ohne Zahn. Fld. nur mit sehr feinen Längsstreifen. Schwarz, die S. des Körpers blau, selten grün, oder oben ganz blauschwarz, US. blau oder grün metallisch. F. rotbraun. Eine Form mit nur schwach angedeuteten Punktstreifen der Fld. ist: v. prussicus Czwalina. – T. 72, Fg. 18. – Sehr häufig

silvaticus Panz.


Untergattung: Trypocopris Motsch.


(Sternotrupes Jekel.)


Der ganze Hsch. ist dicht punktiert, die Punktur aus grösseren u. kleineren Punkten bestehend.


1'' Bauch nur mit abstehender, dunkler, einfacher Behaarung. Zwischenräume der nur angedeuteten Punktstreifen oder Punktreihen auf den Fld. nur erloschen u. weitläufig, oder gar nicht punktiert. KSch. halbelliptisch, nach vorne verengt. OS. glänzend, schwarzblau oder blau (Stammform), oder lebhaft metallisch grün: a. autumnalis Er., T. 72, Fg. 20, seltener ganz schwarz, die Fld. matt, seidenglänzend, US. dunkel schwarzblau: a. obscurus Muls. 14–20 mm. – T. 72, Fg. 19. – In Wäldern, häufig.

vernalis Lin.

1' Bauch mässig fein u. anliegend braun, dazwischen lang abstehend schwarz behaart. Zwischenräume der sehr feinen, paarweise genäherten Punktstreifen auf den Fld. dicht u. deutlich punktiert. KSch. halbkreisförmig, schwarz mit schwachem Bronzeglanz, die R. des Hsch. u. der Fld. etwas heller grün gefärbt, US. metallisch schwarzgrün oder schwarzblau. 10–14 mm. – ( G. epistomalis Muls., Auverti Croiss.) – In den höheren Gebirgen von Mitteleuropa. Nach Schilsky in Bayern u. auch im Allergebiete; letztere Angabe dürfte zu rektifizieren sein

alpinus Hagenb.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 321-322.
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