4. Gattung: [83] Cartodere Thomson.

Körper sehr klein, schmal, gelb oder rot, mit groben Punktreihen auf den Fld., Augen sehr klein, aus wenigen Facetten bestehend.


Untergattungen:


1'' Hsch. viel schmäler als die Fld.

2'' Hsch. nicht deutlich herzförmig, an den S. nicht eingeschnürt, die Scheibe hinter der Mitte ohne Querfurche, Fld. mit 8 Punktstreifen, die abwechselnden[83] Zwischenräume (3, 5, 7) rippenartig erhöht, OL. sehr breit, an den S. den Clypeus umfassend; die Wangen vor den Augen nach vorne verengt. Fld. mehr weniger fein u. wenig dicht behaart

Dienerella nov.1 84.

2' Hsch. länglich, an den S. hinter der Mitte eingeschnürt, meist mit einer Membran umschlossen, die Scheibe hinter der Mitte im eingeschnürten Teile mit einer Querfurche, Fld. mit 6–8 Punktstreifen, die abwechselnden Zwischenräume nicht regelmässig kielförmig erhaben, nur 1–2 Zwischenräume, hinter der Schulter oft rippenartig erhöht, die Wangen vor den Augen parallel, vorn abgeschrägt, OL. normal, seitlich nicht verlängert u. den Clypeus nicht umfassend

Cartoderema nov. 84.

1' Hsch. nicht oder kaum schmäler als die Fld., quer- herzförmig, die Scheibe hinter der Mitte mit tiefer Querfurche, die SR. etwas aufgebogen, die Wangen vor den Augen nach vorne verengt

Cartodere s. str. 84.


Untergattung: Dienerella nov.2


1'' OS. der Fld. fein, aber sehr deutlich u. ziemlich lang abstehend behaart. Einfarbig rostgelb. 1–1,2 mm. – ( C. parallelipennis Solsky.) – In der Provence; vielleicht noch bei uns aufzufinden

pilifera Reitt.

1' OS. der Fld. nur in den Punkten mit äusserst kurzen Härchen, kahl erscheinend. Rostrot oder rotgelb. 1,2 mm. – In Tirol, an Stallmauern häufig; wahrscheinlich auch in Baden u. Bayern

elegans Aubé.3


Untergattung: Cartoderema nov.


1'' Rostrot oder gelbrot, Hsch. viel länger als breit, Fld. mit 6 groben, gut gesonderten Punktstreifen, der 4. Zwischenraum an der Basis, der 5. von der Mitte gegen die Spitze deutlich kielförmig erhöht. 1,3–1,8 mm. – (C. angustata Shuck., clathrata Mnnh., hexagonalis Motsch.) – T. 94, Fg. 10. – Unter feuchtem, schimmeligen Waldlaub, häufig

elongata Curt.

1' Rostrot, die Fld. braun oder schwärzlich, Hsch. kürzer, Fld. mit sehr gedrängten groben, manchmal etwas verworrenen 7–8 Punktstreifen, ohne deutlich rippenförmig ausgebildete Zwischenräume. 1,2 mm. – (C. liliputana Villa, exilis, collaris, nanula, concinna Mnnh., atripennis Motsch.) – T. 94, Fg. 11. – Häufig; auch in trockenem Mist u. in Storchnestern.

ruficollis Mrsh.


Untergattung: Cartodere sens. stricto.


Die Arten sind rostgelb oder bräunlichgelb.


1'' K. mit einer tiefen, hinten erweiterten, jederseits von einem Kielchen begrenzten MFurche durchzogen. Augen mässig gross, Schläfen hinter denselben nicht vorhanden, Hsch. vorne mit tiefer MGrube, F. mit 2gldr. Keule. 1,3–1,4 mm. – An finsteren Orten unter schimmelnden Pflanzenstoffen, in schimmelig gewordenen Herbarien etc., oft in Menge

filum Aubé.

1' K. ohne MFurche, höchstens mit einem Grübchen auf dem Scheitel, F. mit 3gldr. Keule.

[84] 2'' K. mit grossen Augen, hinter denselben ohne Schläfen. 1,3–1,4 mm. – Selten

Argus Reitt.

2' K. mit sehr kleinen Augen, hinter denselben mit kurzen aber deutlichen Schläfen.

3'' Die abwechselnden (ungeraden) Zwischenräume der Fld. fein kielförmig erhaben. 1,3 mm. – In Drogenhandlungen; Nassau, Hamburg, Pommern.

costulata Reitt.

3' Alle Zwischenräume gleichmässig, die abwechselnden nicht erhabener als die andern.

4'' Die MGld. der F. kugelig, Schläfen hinter den Augen kurz, parallel, Hsch. auf der Scheibe ohne Grube. 1,2–1,3 mm. – (C. parallela, tantilla Mnnh.) – T. 94, Fg. 12. – Unsere häufigste Art

filiformis Gyll.

4' Die MGld. der F. querkugelig, Schläfen hinter den Augen länger u. nach hinten verengt, Hsch. auf der Scheibe mit einer kleinen, flachen Grube. Kleinste Art. 0,7–0,8 mm. – Bei Berlin vom alten Schüppel gesammelt.

Schüppeli Reitt.

Fußnoten

1 Diese Gruppe weicht von den nachfolgenden in so vielen Punkten ab, dass man sie generisch absondern sollte.


2 Herrn Direktor Hugo Diener in Budapest gewidmet. In diese UGattung gehört noch C. inflaticeps Motsch. u. elegantula Reitt. – C. Beloni Reitt., die mir nicht vorliegt, mit aufgebogenen S. des Hsch. u. einer Querfurche auf der Scheibe ist wohl eine Cartoderema.


3 C forticostis n. sp. Der elegans recht ähnlich, mit gleich kurzer, kaum sichtbarer Behaarung, aber das 2. FGld. ist schmäler als das 1., nicht kugelig, fast länger als breit, der K. ist grösser, hinten mit tiefer, vorne erlöschender MFurche, der Hsch. stark quer u. nach hinten kräftig verengt, neben den S. mit einer Längsfurche, die SR. darum verflacht u. aufgebogen erscheinend, die Fld. sind zur Aufnahme der HschBasis vorne ausgerandet, die Rippen am 3., 5. u. 7. Zwischenraume sind sehr stark kielförmig erhaben, doppelt stärker als bei der verglichenen Art. 1,2 mm. – Araxestal bei Ordubad – C. elegantula Reitt. ist wohl nur eine östliche Rasse der elegans.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 85.
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