117. Gattung: Dorytomus Stephens.

(Iteophilus Bedel.)


Durch gezähnte Schl. von allen verwandten Gattungen leicht zu unterscheiden.


Die zahlreichen Arten leben an verschiedenen Pappel-u. Weiden-Arten, samt ihren Larven. Sie überwintern unter dem abgefallenen Laube dieser Bäume u. Sträucher u. in den Ritzen der Stämme.


Bei dem S sind die F. hinter der Spitze oder vor der Mitte, beim Q in der Nähe des Rüssels eingelenkt. Die S haben auch gewöhnlich längere u. dickere VSchl. als die Q.


Untergattungen:


1'' Rüssel dünn u. mehr weniger lang, kaum dicker als die VSchn., meist zum grössten Teile kahl, oben stets mit Längsrinnen, die FFurche verläuft fast parallel an den S. des Rüssels bis zur Basis, sie ist gewöhnlich etwas mehr dem UR. als dem OR. genähert, ihre Spitze an der Basis befindet sich an der SFläche des Rüssels, Fld. nur mit anliegenden Härchen besetzt

Dorytomus s. str. 199.

1' Rüssel kürzer u. dicker, dicker als die VSchn., oben dicht punktiert u. zum grössten Teile behaart, mit oder ohne Längsrinnen.

2'' Fld. zwischen der feinen anliegenden Behaarung mit kurzen, börstchenartigen, abstehenden Härchen untermischt, die im Profile gut sichtbar sind. Die FFurche am Rüssel wie bei 1''.

Euolamus nov. 201.

2' Die FFurche ist auf dem mehr weniger gebogenen Rüssel gerade u. stark schräg zur UKante des Rüssels gestellt; Fld. nur mit feiner, anliegender Behaarung

Olamus nov. 201.


[198] Untergattung: Dorytomus s. str.


(Fld. nur mit ganz anliegender Behaarung.)


1'' Die unteren S. des VR. des Hsch. u. der VBr. mit längeren Härchen bewimpert, die die VRKante dieser Körperteile bedeutend überragen.

2'' VHü. hinter der Mitte der VBr. befindlich, die VBr. vor den Hü. so lang als die Hü. selbst. VSchl. viel länger als die anderen, beim S sehr lang u. dünn, fein gezähnt, die 2 ersten Gld. der VTr. des S sehr lang gestreckt. Rüssel lang, kahl, gerinnt. OS. scheckig behaart, Rüssel schwarz, Körper rotbraun, die Br. dunkler, der Bauch heller, manchmal ganz gelb: a. macropus Redtb., manchmal dunkler gefärbt mit fast schwarzen Schl. u. Schn.: meridionalis Desbr. 4,5–8 mm. – (D. vorax Fbr.) – T. 159, Fg. 8.

An Pappeln u. Weiden, gemein

longimanus Forst.

2' VHü. mehr in der Mitte der VBr. gelegen, die VBr. vor den Hü. ist viel schmäler als die Hü. selbst. VSchl. beim Q kaum, beim S etwas länger als die andern u. stets ein wenig dicker als diese. VTr. auch beim S ohne stark verlängerte 2 Basalgld.

3'' Der Rüssel u. die St. liegen, bei der Ansicht von der S., nicht in gleicher Ebene, der gewölbtere K. bildet (wie bei Balaninus) mit dem Rüssel einen stumpfen Winkel.

4'' Hsch. sehr wenig schmäler als die Fld., an den S. stark gerundet, B. robust, VSchl. stark gezähnt, auch die VSchn. beim S innen im oberen Drittel mit einem Winkelzähnchen, beim Q daselbst gebuchtet. Braun, ziemlich dicht, wenig fleckig, fast gleichmässig gelblichgrau behaart, Rüssel schwarz. 5 mm. – (D. vecors, variegatus Gyll., tenuirostris Boh., amplithorax Desbr., armatus Petri.) – T. 159, Fg. 9.

An Pappeln, nicht selten

tremulae Payk.

4' Hsch. viel schmäler als die Fld., hinten schwach gerundet, B. robust, Schl. stark gezähnt, VSchn. innen auch beim S ohne Zähnchen, Körper gelbrot, nur die HBr. schwarz, Rüssel rot, OS. sehr fein u. spärlich gelb behaart, fast kahl erscheinend. 4,5–5 mm. – (D pectoralis Panz.) – T. 159, Fg. 10.

Auf Pappeln u. Weiden, nicht häufig; häufiger in Nordeuropa.

tortrix Lin.

3' Der hintere Teil des Rüssels u. die St. liegen in der gleichen Ebene. Hsch. viel schmäler als die Fld. VSchn. auch beim S innen ohne Zahn.

5'' F. sehr dünn u. lang, Gld. 1 u. 2 der Geissel sehr gestreckt, Gld. 2 nur etwas kürzer als 1. Rüssel lang, dünn u. sehr wenig gebogen, fast gerade. Rostgelb, Br. u. Bauch dunkel, Körper fast einförmig, gelbschuppig behaart, die Fld. nur wenig fein, dunkler gefleckt, Hsch. vorne eingezogen, hinten nicht verengt, parallel. In seltenen Fällen ist die OS. weiss behaart: a. tomentosus Fairm. (incanus Rey.). 4,5–5 mm. – (D. Riehli Bach.)

Auf Populus monilifera, nicht häufig

filirostris Gyll.

5' F. weniger lang, nur das 1. Gld. der Geissel langgestreckt, Gld. 2 wenig länger als 3 u. auffallend kürzer als 1. Rüssel mehr weniger gebogen, viel kürzer, schwarz, höchstens an der äussersten Spitze rot.

6'' Hsch. fein u. sehr dicht punktiert, Fld. mit feinen Punktstreifen, Körper schwärzlichbraun, weissfleckig behaart, der V.- u. HR. des Hsch., die Naht der Fld. u. ein breiter Längsstreifen neben den S. heller rostbraun, die Spitze des Hlb., F.u.B. braungelb, die FKeule u. die Schl. [199] zum Teile oft angedunkelt. 3–4,5 mm. – (D. suratus Gyll., bituberculatus Redt.)

Auf Weiden u. Erlen, nicht häufig

flavipes Panz.

6' Hsch. stark u. dicht punktiert, Fld. mit starken Punktstreifen, Körper glänzender, schwärzlichbraun, mit zahlreichen rostbraunen u. heller greis behaarten Flecken auf dunklerem Grunde. 3,5–5,5 mm.

Auf Pappeln u. Ahorn, nicht selten, in Mähren häufig.

Schönherri Faust1

1' Die unteren S. des VR. des Hsch. u. der VBr. sind nicht mit längeren, den R. überragenden Härchen be wimpert.

7'' Körper u. Rüssel vorherrschend schwarzbraun gefärbt, oben mit helleren Flecken u. fleckiger, hellerer Behaarung. F. des Q im vorderen Drittel, des S im vordersten Viertel des Rüssels eingelenkt, letzterer stark gerinnt. OS. des Rüssels u. der St. in derselben Ebene liegend.

8'' Grössere Art; Gld. 2 der FGeissel doppelt so lang als breit, Rüssel wenig breiter als die St. zwischen den Augen, regelmässig, leicht gebogen, dem Schönherri sehr ähnlich, aber durch den unbewimperten unteren R. des Hsch. leicht zu unterscheiden. 5–5,5 mm. – ( D. costirostris Gyll.)

Auf Populus tremula u. Salix cinerea, häufig

Dejeani Faust

8' Etwas kleinere Art; Gld. 2 der FGeissel nur um die Hälfte länger als breit, Rüssel breiter als die St. zwischen den Augen, bis zur FEinlenkung gerade, von da zur Spitze gebogen. Der vorigen Art ausserordentlich nahestehend. 4,5–5 mm. – (D. maculatus Mrsh., bituberculatus Zett., rectirostris Fst., Silbermanni Wencker.)

Auf Pappeln, Weiden, Birken, sehr häufig

taeniatus Fabr.

7' Körper u. meist auch der Rüssel vorherrschend gelb oder gelbrot, die Behaarung gelblich, ziemlich gleichmässig verteilt, kurz, wenig fleckig gestellt, manchmal die Fld. mit grossem schwarzen Dorsalflecken. OS. des Rüssels durch eine Einsenkung mit der St. nicht in derselben Ebene liegend.

9'' Rüssel lang, gleichmässig gebogen, kahl, beim Q schwach gerinnt, glänzend; F. beim S im vorderen Drittel, beim Q in der Mitte des Rüssels eingelenkt, Fld. doppelt so lang als zusammen breit, die Behaarung der Fld. schuppenförmig. Einfarbig gelbrot u. manchmal die HBr. dunkel (Stammform) oder gelbrot, die Br. u. oft auch der Bauch u. 1 Längsflecken auf dem vorderen Teile der Scheibe schwärzlich, meist auch der Rüssel dunkel u. die Schl. zur Spitze getrübt: a. clitellarius Boh., oder schwarz, die F., die Schn. zum Teile, der VR. des Hsch., die Naht, dann die S.u. Spitze der Fld. gelbrot: v. lateralis Fst. 3–4 mm. – (D. punctator Hrbst., pectoralis Thoms., agnatus Boh.)

Auf Weiden, überall sehr häufig

melanophthalmus Payk.

9' Rüssel kaum länger als K.u. Hsch. zusammen, wie beim vorigen, F. beim S im vordersten Drittel, beim Q ein wenig hinter dem vorderen Drittel eingelenkt, Fld. nicht ganz doppelt so lang als zusammen breit, Körper einfarbig rot, nur die HBr. manchmal schwärzlich. FFurche wie bei der nächsten UGattung. 3–4 mm. = rufulus Bed.; siehe S. 201.


[200] Untergattung: Euolamus nov.


(Fld. zwischen der feinen anliegenden Behaarung mit kurzen börstchenartigen, abstehenden Haaren untermischt, die im Profile gut sichtbar sind.)

Klein, rostbraun, fleckig behaart, der Rüssel, die Br., der Bauch u. ein Längsstreif neben der rötlichen Naht, schwarz. VR. der VBr. mit längeren Härchen bewimpert, Rüssel robust, dicht punktiert u. behaart, zwischen der Einlenkung der F. kurz gerinnt. 3 mm. – ( D. flavipes Boh., Fst.)

An Flussufern, auf Weiden, nicht selten

hirtipennis Bedel


Untergattung: Olamus nov.


1'' Rüssel rot, Körper rot oder bräunlichgelb, manchmal die Br. schwärzlich, Fld. selten dunkler gefleckt; aber oft etwas scheckig behaart.

2'' Rüssel an der Basis bis zur Einlenkung der F. mit Längsrinnen, VR. der VBr. nicht mit längeren Haaren bewimpert. Ganz rot oder bräunlichrot, Fld. oft hinten etwas scheckig gelb behaart. 3–4 mm. – (D. pectoralis Gyll.)

Auf Salix caprea, nicht häufig

rufulus Bedel

2' Rüssel an der Basis ohne Längsrinnen, selten solche zwischen der FEinlenkung angedeutet2.

3'' Rüssel kürzer, punktiert, auch vorn ohne Längsriefen, braungelb, hinten auf den Fld. in der Regel mit wenigen verschwommenen dunkleren Flecken, Behaarung gelb, auf den Fld. sehr kurz, fast schuppenartig, Schl. ziemlich stark gezähnt. VR. der VBr. mit längeren Härchen bewimpert. 3–4 mm.

Auf Populus alba, nicht häufig

nebulosus Gyll.

3' Rüssel länger beim Q, von der Mitte zur Spitze glatt, glänzend, beim S deutlicher behaart, weniger glänzend, in der Mitte mit einigen Längsriefen. Blass bräunlichgelb, sehr dicht, gelblichweiss behaart, die Behaarung auf den Fld. kaum kürzer als jene des Hsch., keine deutlichen Flecken bildend. 3–4 mm. – (D. necessarius Fst.)

Auf Salix caprea, selten

villosulus Gyll.

1' Rüssel schwarz. Körper vorherrschend dunkel gefärbt, seltener ganz rötlichbraun.

4'' OS. dicht u. deutlich, meist etwas fleckig behaart; Fld. nicht ziegelrot.

5'' VR. der VBr. u. die seitlichen Teile des VR. des Hsch. mit längeren, den R. überragenden hellen Härchen bewimpert. Rüssel punktiert, ungerieft. Schwarzbraun, die breiten S. der Fld. heller braun u. heller weisslich behaart, auf den S. des Hsch. ein dunklerer Punktfleck in hellerem Grunde.

6'' Grösser, Schl. stark gezähnt. 4–5 mm. – (D. Waltoni Boh.)

Auf Weiden, nicht selten

validirostris Gyll.

6' Klein, Schl. schwächer gezähnt. 2,8–3 mm.

Auf Weiden, selten

minutus Gyll.

5' VR. der VBr. u. des Hsch. an den S. ohne den VR. überragende Haarbewimperung. Rüssel wenigstens vor der Spitze kurz längsgerieft.

7'' Hsch. viel breiter als lang.

8'' Körper grösstenteils schwarz, Fld. an den S. rötlich durchscheinend, der 5. Zwischenraum vor der Spitze in eine dicht weiss behaarte kleine Beule ausmündend, B. rostrot oder schwarzbraun.

[201] 9'' Grösser, Rüssel mit feinem MKiel, Schn. stark ab geplattet, die scharfe RKante mit je einer scharfen Längsfurche begrenzt, Fld. vor der Spitze mit schwacher, weiss behaarter Beule, dazwischen die Scheibe kaum abgeflacht, OS. weissfleckig beschuppt. 4–4,5 mm.

Auf Weiden, nicht selten

affinis Payk.

9' Klein, Rüssel kürzer, dick, dichter behaart, ohne MKiel, höchstens mit einem Längsgrübchen zwischen den F., Schn. wenig abgeflacht, mit einfacher scharfer RKante, Fld. weiss u. schwarzfleckig behaart, die weisse Beule vor der Spitze grösser, die Scheibe zwischen den Beulen abgeplattet mit stärker vorspringender Naht, Hsch. an den S. mit dunklem runden Fleck auf hellerem Grunde. 2,8–3,2 mm. – T. 159, Fg. 11.

Auf Weiden u. Erlen u. unter deren abgefallenem Laub, nicht häufig.

occalescens Gyll.

8' Körper klein, OS. grösstenteils braunrot, gelbfleckig behaart, der 5. Zwischenraum vor der Spitze der Fld. nicht büschelförmig weiss behaart; B. rostrot.

10'' Rüssel nicht deutlich gekielt, auch vorne nicht längsgestreift. Hell braunrot, der K., Rüssel, die US. u. die Naht der Fld. in der Regel schwarz. 2–3 mm. – T. 159, Fg. 12.

Auf Salix-Arten, stellenweise nicht selten

majalis Payk.

10' Rüssel mit feinem MKiel u. zwischen der FBasis kurz längsgerieft. Dem vorigen sehr ähnlich, etwas länger, gleich gefärbt u. behaart, aber die Naht der Fld. ist in der Regel nicht geschwärzt. 2,5–3 mm.

Auf Salix caprea u. auf Birken, nicht häufig

salicis Walton.

7' Hsch. nicht breiter als lang, wenig schmäler als die Fld., Körper schmal u. gestreckt, die Fld. mehr wie doppelt so lang als zusammen breit, rotbraun, oben fleckig behaart, Fld. oft schwarz gefleckt, manchmal auch die Schl. getrübt. Rüssel ziemlich lang, matt, gerinnt. 3 mm. – (D. parvulus Zett.)

Auf Weidengesträuch an Flussufern, ziemlich selten

salicinus Gyll.

4' OS. äusserst kurz u. spärlich behaart, kahl erscheinend, tief schwarz, Fld. ziegelrot, einfarbig: a. Linnei Fst., oder mit einer gemeinschaftlichen, hinten verkürzten schwarzen Längsmakel auf der Naht (Stammform), oder ganz rot, der K., die FKeule u. die Tr. schwärzlich: a. nigrifrons Fst. Rüssel mit starken Längsrinnen. 3,5–4 mm. – (D. sanguinolentus Bedel.) – T. 159, Fg. 13.

In Gebirgsgegenden auf Salix-Arten, oft häufig

dorsalis Fabr.

Fußnoten

1 D. Nordenskiöldi Fst. weicht von dieser Art nur durch stärkere u. dichtere Punktur des Hsch. ab. Die hellen Flecken auf der OS. stehen mehr isoliert, die weiss behaarte Beule vor der Spitze des 5. Zwischenraumes undeutlich. Wahrscheinlich ist er nur eine Rasse des Schönherri u. kommt westlich von Südrussland nicht vor. In Frankreich u. Deutschland ist das daselbst angeblich vorkommende Tier nicht wieder aufgefunden worden.


2 Man beachte auch den kleinen D. majalis auf S. 202, dessen Rüsselfärbung variiert.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916, S. 202.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Dulk, Albert

Die Wände. Eine politische Komödie in einem Akte

Die Wände. Eine politische Komödie in einem Akte

Diese »politische Komödie in einem Akt« spiegelt die Idee des souveränen Volkswillen aus der Märzrevolution wider.

30 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Hochromantik

Große Erzählungen der Hochromantik

Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon