16. Tribus: [195] Erirrhinini.

Siehe S. 120.


Gattungen:


1'' Schl. gezähnt.

2'' Die FFurche hinter der Mitte ganz auf der US. gerandet. Hsch. mit Längsrunzeln, Fld. mit länglichen, tief eingerissenen Punktreihen, OS. fast kahl, Schl. u. einige Flecken auf den Fld. weiss beschuppt. Körper Hylobius-ähnlich

(Hypoglyptus Gerst.1)

2' Die FFurche ist parallel auf den S. des Rüssels, oder sie neigt sich an den S. zum UR. der Augen. Hsch. fein, seltener stärker punktiert, Fld. mit meist feinen, einfachen Punktreihen, oft mit Haarflecken, aber ohne grell abstechende Schuppenmakeln

Dorytomus Steph. 198.

1' Schl. ungezähnt, selten die HSchl. allein mit einem Zahne.

2a'' Sch. oft klein, aber deutlich sichtbar.

3'' OS. ohne metallische Beschuppung.

4'' Die Naht der Fld. ist nicht stärker vorgewölbt, OS. zwischen der Beschuppung [195] höchstens mit abstehenden Haaren, oder mikroskopisch kleinen Haarbörstchen.

5'' Die F. dünn, kahl oder ihr Schaft nur mit einzelnen feinen Härchen bewimpert. Die Augen auf der US. einander nicht genähert, die VBr. nicht ausgehöhlt.

6'' Tr. normal, das 3. gelappte Gld. deutlich breiter als die vorhergehenden, besonders an den VTr., auf der US. kurz bebürstet. OS. gewöhnlich ohne lange Zwischenbehaarung.

7'' Die FFurche an den S. des Rüssels ist tief u. erreicht, parallel mit der O.- u. US. des Rüssels verlaufend die Mitte des AugenVR., von der S. bis zu den Augen frei sichtbar.

8'' OS. fein behaart oder kahl, oft mit feinen länglichen Schuppenhärchen dicht besetzt. F. weit vor der Rüsselmitte eingefügt.

9'' Rüssel stielrund, gebogen, oben mit Punktreihen oder fein gekielt, F. nicht ganz an der Spitze eingefügt

Notaris Steph. 202.

9' Rüssel oben etwas abgeflacht u. gedrängt, grob punktiert, matt, an der FEinlenkungsstelle schwach gebogen, die F. gleich vorne hinter der Mandibelspitze eingefügt

Procas Steph. 204.

8' OS. mit runden Schuppen wenigstens an den S. des Hsch. besetzt, US. dicht beschuppt.

10'' F. kurz, vor der Mitte des Rüssels eingefügt, Augen fast rund.

11'' Fld. kurz u. breit, an den S. parallel, vor der Spitze plötzlich schnabelförmig verengt, Schn. fast gerade, innen schwach doppelbuchtig, die Enddorne klein

Grypidius Schönh 204.

11' Fld. fast doppelt so lang als zusammen breit, Schn. dünner, die Spitze stark nach einwärts gebogen, Enddorne kräftig u. spitzig nach innen gerichtet

Erirrhinus Schönh. 205.

10' F. näher der Spitze als der Mitte des Rüssels eingelenkt, Augen quer oval. Schn. mit kräftigen, hakigen Enddornen.

Icaris Tourn. 205.

7' Die FFurche an den S. des Rüssels biegt von der nahen Rüsselspitze schräg auf die US. der Rüsselbasis, sie ist von der Seite nur vorne frei sichtbar. Hsch. in der Regel stark gerundet.

12'' Wenigstens die VSchn. an der Innenkante fein gezähnelt. Rüssel fein behaart oder beschuppt. OS. mit dicht anliegenden lehmgelben, meist verwachsenen Schuppen besetzt, wie bei Bagous. Fld. stets mit vortretender Schulterbeule

(Echinocnemus Schönh.)

12' Schn. dicht behaart, ungezähnelt. Rüssel kahl, nur an der Basis behaart oder beschuppt. OS. fein behaart oder fein beschuppt, die Schüppchen meist länglich u. nicht dachziegelartig übereinander gelagert u. nicht mit dem Grunde verwachsen. Fld. zu den Schultern oft etwas eingezogen.

13'' Fld. oft kurz, aber bis zur Apikalrundung ziemlich von gleicher Breite. Hsch. nicht breiter als die Fld. Sch. klein, aber deutlich. Tr. von verschiedener Entwicklung. HSchl. manchmal gezähnt.

Pachytychius Jekel 206.

13' Fld. kurz u. von der Basis an stark eiförmig verengt. Hsch. querelliptisch, stark kissenartig gewölbt, breiter als die Fld., Sch. sehr klein, Fld. mit fast gerader Basis, Schn. nur mit ganz kleinem Endsporne. Tr. von auffälliger Breite

(Barytychius Jekel2)

[196] 6' Tr. schmal, das gelappte oder ausgerandete 3. Gld. nicht breiter als die vorhergehenden, unten nicht bebürstet, sondern mit langen, halbanliegenden Haaren besetzt. Die HHü. stark schräg gestellt, die nach innen gerichteten Enddorne der Schn. kräftig. OS. beschuppt u. dazwischen reihig langbehaart. Körper von mittlerer Grösse. – Hierher 2 Gattungen aus Algier u. Tunis3.

5' FSchaft von der Mitte zur Spitze dicht mit Haarschuppen besetzt, die Augen nach unten verlängert u. dort einander genähert, die VBr. zu den VHü. flach ausgehöhlt; der ganze Körper samt den B. mit kurzen, runden, die Fld. mit queren Schuppen dachziegelartig bedeckt, dazwischen mit anliegenden, auf den Fld. reihenweise gestellten Haarborsten spärlich besetzt. Körper Baris-ähnlich, die Beschuppung fleckig gestellt

Acentrus Schönh. 206.

4' Die Naht der Fld. u. gewöhnlich auch die abwechselnden Zwischenräume erhabener als die andern, Fld. mit kurzen oder längeren Börstchenreihen u. deutlichen Schultern. Sch. klein, aber deutlich rundlich. Körper am Grunde meistens beschuppt.

14'' Die Zwischenräume der Fld. gleichartig, alle mit feinen u. sehr kurzen Börstchen reihenweise besetzt. St. vom Rüssel nicht deutlich durch einen Quereindruck geschieden. Rüssel ohne Kiellinien; Schl. zur Spitze stark gekeult. Körper dünn u. sehr fein beschuppt.

(Paraphilernus Desbr.)

14' Die Naht u. die abwechselnden Zwischenräume auf den Fld. etwas erhabener als die andern u. nur diese mit abstehenden, längeren Börstchen reihenweise spärlich besetzt, am Grunde mit breiten, verwachsenen, federartigen Schuppen sehr dicht bekleidet4. St. vom Rüssel über den Augen durch einen sehr seichten Quereindruck geschieden, Rüssel mit Kiellinien, Schl. normal verdickt.

Pseudostyphlus Tourn. 206.

3' OS. mit dichter, metallischer Beschuppung.

15'' Rüssel mit deutlichen Kiellinien. Fld. mit deutlich vortretenden Schultern mit äusserst feinen Streifen

(Paronyx Reitt.)

15' Rüssel ohne Kiellinien, Fld. mit kräftigen Punktstreifen.

16'' Fld. mit abgerundeten Schultern, Rüssel gebogen, das Klauengld. der Tr. kaum so lang als die restlichen Gld. zusammen.

(Philernus Schönh.)

[197] 16' Fld. mit stumpfeckig vortretenden Schultern, Rüssel fast gerade, Augen klein, rund, das Klauengld. länger als die restlichen Gld. zusammen

(Geranorrhinus Schönh.)

2a' Sch. nicht sichtbar. Rüssel mit Kiellinien.

17'' Fld. mit starken Punktstreifen, alle Zwischenräume schmal u. gewölbt, oder nur die abwechselnden kielförmig erhaben. Rüssel von der St. mehr weniger durch einen Quereindruck über den Augen getrennt. Alle oder nur die abwechselnden Zwischenräume der Fld. mit einer kurzen, feinen oder langen Börstchenreihe5. Hsch. mehr weniger 4eckig, kaum kürzer als breit.

18'' Die Naht u. die abwechselnden Zwischenräume auf den Fld. kielförmig erhaben u. mit längeren oder kurzen, gekrümmten Borsten besetzt. Fld. oval

Orthochaetes Germ. 207.

18' Alle Zwischenräume der Fld. gleichartig schmal u. kielförmig gewölbt u. mit äusserst kurzen Börstchen reihig besetzt, Fld. hinter der Mitte am breitesten. Körper gedrungener

(Trachysoma Penecke)

17' Fld. mit Punktreihen, die Punkte weitläufig gestellt, alle Zwischenräume flach, die Schultern etwas eingezogen. Rüssel von der St. nicht abgesetzt, beide in derselben Ebene gelegen. Rüssel reihig punktiert oder mit feinen Kiellinien. Hsch. breiter als lang, an den S. mehr weniger gerundet, etwas schmäler als die Fld. Körper breit u. gedrungen gebaut, oben fein einfach, oder schuppig, wenig dicht behaart

(Aubeonymus Duval6)

Fußnoten

1 Die eingeklammerten Gattungen sind in unserer Fauna nicht vertreten.


2 Schon Kiesenwetter spricht sich in der Berliner Ent. Zeitschr. 1864, S. 282, über das Unrecht aus, dass Lacordaire u. nach ihm Bedel u. Seidlitz diese Gattung nicht als vollgültig angenommen, sondern sie mit Pachytychius vereinigt haben. Schon der Habitus ist ein ganz verschiedener. Pachytychius u. Echinocnemus sind mit einander näher verwandt als mit Barytychius. Pachytychius solidus Fst. aus Turkestan gehört ebenfalls nicht hierher, sondern in die Gattung Aubeonymus.


3 Diese sind:

Die FFurche ist von den Augen schräg auf die US. gerichtet, VR. des Hsch. mit starkem, gekerbten Augenlappen, Basis der Fld. fast gerade, letztere mit vortretenden Schultern; Klauen klein. – (Algier.)

(Jekelia Tourn.)

Die FFurche befindet sich an den S. des Rüssels u. erreicht frei den VR. der Augen, Hsch. mit undeutlichen Augenlappen, aber an den S. des VR. dicht bewimpert, Fld. lang oval, mit fast abgerundeten Schultern u. gemeinschaftlich tief ausgerandeter Basis; Klauen dünn u. von auffallender Länge. – Hierher ein Tier, das ich als Procas Putoni aus Kairo u. Tunis (Douz) erhielt u. Theanellus bagoides Reitt. aus Transkaspien.

(Theanellus Reitt)


4 Diese Beschuppung fehlt bei: Pseudostyphlus orthochaetinus n. sp. Rostrot, mit feinen gelblichen Schuppenbörstchen dünnbekleidet, B. dünn behaart, Fld. fast kahl, nur mit dünnen, einzelnen Härchen am Grunde besetzt. Rüssel mit Kiellinien, mit ziemlich deutlicher, flacher Querfurche vor der St., von SchlStärke. Hsch. schmäler als die Fld., etwas breiter als lang, nach vorne etwas stärker verengt, an den S. undeutlich gerundet, oben mit Borstenhärchen mässig dicht bekleidet. Sch. klein, aber deutlich. Fld. länglich-oval, mit gerader Basis u. abgestumpften Schulterecken, oben mit ziemlich kräftigen Punktstreifen, die Naht u. die abwechselnden Zwischenräume erhaben, die letzteren mit längeren, schräg abstehenden Börstchen reihig, die niederen schmal u. gewölbt, mit sehr kurzen, feinen Haaren reihig u. spärlich besetzt. Das 3. Gld. der Tr. 2lappig u. breiter als die vorhergehenden. Länge 3,2 mm (ohne Rüssel). – Altaigebirge.

Den Orthochaetes-Arten sehr ähnlich, aber durch das Sch. u. den Bau der Tr. abweichend.


5 Hierher noch Astyphlus Reitt. aus Transkaspien u. Styphlochaetes Reitt. aus Algier.


6 In diese Gattung gehört Barytychius solidus Faust aus Turkestan. Systematisch neben Pachytychius zu stellen.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916.
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