91. Gattung: [148] Sirocalus Heyden.

Calosirus Thoms.


Von Ceutorrhynchus nur durch 6gldr. FGeissel unterschieden; von Coeliastes durch kürzeren Rüssel, der höchstens bis zum VR. der HBr. reicht u. äusserlich durch wenig weiss gezeichnete OS.


Sie umfassen meist die kleinsten Formen der Ceutorrhynchus u. leben auf verschiedenen niederen Pflanzen.


1'' Fld. an der Basis mit einem grell abstechenden, weissen oder gelben SchFlecken, der die Hälfte der Fld. lange nicht erreicht.

2'' Der helle SchFlecken ist kurz u. nimmt 2 Zwischenräume jederseits der Naht in Anspruch u. ist schlecht begrenzt. Schwarz, Spitze der Fld. rot; gewöhnlich auch der VR. des Hsch. schmal gerötet.

3'' US. dicht weiss, die SStücke der MBr. gelb beschuppt, Hsch. mit weiss beschuppter MLinie (meist auch eine sehr schmale an den S.), der SchFlecken u. einige Schüppchen am Höcker vor der Spitze der Fld. weiss beschuppt, die Schuppen länglich, aber dick, der Grund der OS. der Fld. nur ausserordentlich kurz u. fein behaart, fast kahl erscheinend. 1,8–2,2 mm. – ( S. sii Gyll., haemorrhoidalis Panz.) – T. 161, Fg. 13.

Auf niederen Pflanzen an Waldrändern; angeblich auf Sium, bei uns nicht selten

terminatus Hrbst.

3' Dem vorigen ganz ähnlich, aber der SchFleck ist kleiner, kürzer, weniger grell abstechend, die Schüppchen sind schmäler u. die OS. der Fld. ist überall deutlich mit längeren greisen Härchen besetzt, wodurch sie nicht kahl erscheinen. 1,8–2,2 mm. – Vielleicht Rasse des vorigen.

Mit dem vorigen u. kaum seltener

apicalis Gyll.

[148] 2' Der SchFlecken ist lang, das vordere Drittel der Fld. einnehmend, auf den 1. Zwischenraum an der Naht beschränkt. US. dicht weiss oder grau, OS. braun beschuppt mit eingesprengten weissen oder grauen Haaren gescheckt, Hsch. ohne deutliche helle Schuppenbinde längs der Mitte, die Basis vor dem Sch. tief punktförmig eingedrückt. 2 mm. – (S. grypus Hrbst., versicolor Bris.)

Auf Eichensträuchern, nicht häufig

quercicola Payk.

1' Fld. an der Basis der Naht ohne grell abstechenden SFlecken, oder er ist sehr klein, undeutlich, wenig heller als die Umgebung, oder es ist die ganze oder der grösste Teil der Naht heller streifig beschuppt.

4'' Die Zwischenräume der Fld. sind breiter als die Streifen u. tragen wenigstens eine doppelte Schüppchenreihe oder sind dicht regellos behaart oder beschuppt, also ohne einzelne Haarreihe.

5'' OS. einförmig mit braunen, feinen, schüppchenartigen Haaren dicht besetzt, nur an den S.u. an der Spitze oft mit weissen Härchen unauffällig untermischt. Schwarz, F.u. Tr. rostbraun, US. grauweiss beschuppt, Hsch. mit einem deutlichen SHöcker, HR. vor dem Sch. tief eingedrückt. 1,8–2,2 mm.

Bayern, Nassau, Thüringen, selten

mixtus Rey

5' OS. ganz oder zum Teile mit weissen oder grauen Schüppchen besetzt, die Naht oft dichter u. daher heller beschuppt. Körper kleiner.

6'' OS. sehr fein u. dicht anliegend grau behaart, die S. des Hsch. u. der Fld. dann auch oft deren Naht verloren dicht grauweiss, ganz anliegend tomentartig beschuppt, auf den Zwischenräumen der Fld. liegen Haare u. Schuppen dicht aneinander u. eine Reihenlage ist nicht erkennbar. Hsch. schmal, nach vorne stark gerundet verengt, an den S. ohne Spur von Höckerchen, Fld. an den Schultern breit, von da nach hinten stark verengt, Körper schwarz, matt, US. tomentartig hell beschuppt. Schl. ungezähnt. 1,2–1,6 mm. – (S. convexicollis Gyll., glaucus, camelinae Boh.)

Auf Nasturtium officinale, nicht selten

melanarius Steph.1

6' OS. gleichmässig weiss oder grau beschuppt, um die Naht oft dichter u. darum heller beschuppt, die Schuppen liegen auf den Zwischenräumen mehr weniger in 2–3 dichten Längsreihen.

7'' Rüssel u.B. schwarz.

8'' Die weissen Schüppchen der Fld. in den Zwischenräumen sind dünn, haarförmig, zur Spitze kaum verdickt u. füllen den Zwischenraum schlecht aus, die Naht der Fld. ist in der Regel dichter beschuppt, hellstreifig u. deren Schuppen manchmal dicker; S. des Hsch. mit einem deutlichen Höckerchen. (US. weiss beschuppt.)

9'' Das Höckerchen an den S. des Hsch. ist klein u. spitzig, kein queres Plättchen bildend.

10'' Die Basis des Hsch. ist gerade, in der Mitte zum Sch. nicht eckig vorgezogen. OS. flacher, die Naht der Fld. kaum dichter, längsstreifig beschuppt. 1,4–1,8 mm.

An kräuterreichen Wegrändern, selten

nigrinus Mrsh.2

10' Die Basis des Hsch. 2buchtig, in der Mitte zum Sch. eckig vorgezogen. OS. mehr gewölbt, Schuppen weissgrau, die ganze Naht in der Regel dichter u. heller weiss beschuppt. 1,3–1,5 mm. – T. 161, Fg. 14.

[149] Auf Cruciferen (Capsella, Erysimum usw.), häufig, die Larven in den Schoten von Lepidium campestre

floralis Payk.

9' Das Höckerchen an den S. des Hsch. ist schwach, aber als kleines, queres Plättchen ausgebildet3. Auf der OS. des Hsch. u. der Fld. sind hie u. da einzelne dickere Schüppchen eingesprengt, die Naht der Fld. ist weißstreifig mit dickeren u. dichteren Schüppchen besetzt. 2–2,5 mm.

Rheinprovinz, nach einem 2,5 mm grossen Stücke beschrieben4.

rhenanus Schultze

8' Die weissen Schüppchen der Fld. sind dick, kaum doppelt so lang als breit, an der Spitze dicker u. abgestutzt, sie füllen die Zwischenräume der Punktstreifen fast völlig aus, die Naht ist in der Regel wenig dichter beschuppt u. seltener heller längsstreifig, SR. des Hsch. nur mit einem sehr undeutlichen Höckerchen. (US. dichter weiss beschuppt.)

11'' Fld. länger als zusammen breit, nach hinten mässig verschmälert, oben sehr dicht weiss beschuppt, das Klauengld. reichlich so lang als Gld. 2 u. 3 zusammen. 1,5–1,8 mm.

Auf Sisymbrium Sophia, zuweilen häufig

pulvinatus Gyll.

11' Fld. auffallend kurz, wenig länger als zusammen breit, von den stark vorragenden Schultern nach hinten stark verengt, fast 3eckig, oben auch weiss, aber etwas weniger dicht beschuppt, das Klauengld. etwas kürzer als Gld. 2 u. 3 zusammen. 1,5–2 mm.

Von Herrn Oberpostrat Rom. Formanek bei Adamsthal (Mähren) zahlreich gesammelt, Böhmen (Tyl). An Berteroa incana

Hampei Bris.

7' Rüssel u. die B. wenigstens zum Teile rot. OS. dicht weiss beschuppt, VR. des Hsch. u. manchmal auch die Fld. braunrot. 1,5–1,8 mm. – (S. achilleae Gyll., erythrorhynchus Gyll.) – T. 161, Fg. 15.

Auf Sisymbrium officinale, nicht häufig

pyrrhorhynchus Mrsh.

4' Die Zwischenräume der Punktstreifen auf den Fld. sind schmal, nicht breiter als die Streifen selbst, u. oben nur mit einer deutlichen, sehr feinen Schuppenhaarreihe geziert. Klein, kurz oval, gewölbt, schwarz oder braun, mit Bleiglanz, F., ohne Keule, u.B. rotbraun, auch die Spitze des Rüssels oft rötlich; US. dichter weiss beschuppt. 1–1,3 mm. – (S. pumilio Gyll., asperulus Bohem.)

Auf Teesdalia nudicaulis, Alyssum, Berteroa

posthumus Germ.

Fußnoten

1 Siehe die neue Gattung Amalorrhynchus, S. 179, in welche diese Art zu versetzen ist.


2 Oberst Schultze bestimmte diese Art stets als depressicollis Gyll. In unserem Catalogus Col. Eur. ist jedoch dieser Name als Synonym zu quercicola gezogen.


3 Viel schwächer als bei Ceutorrhynchus similis u. parvulus.


4 Mein von Schultze als rhenanus bestimmtes Stück ist bloss 2 mm lang u. stammt von Samarkand.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916, S. 150.
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