Bern, Olga

[58] *Bern, Olga, Ps. Olga Wohlbrück, Moskau, Bolschaja Jakimanka, Dom Nirnhoff, ist am 5. Juli 1867 in Wien geboren, verbrachte aber Kindheit und erste Jugend in Russland und schrieb schon als zehnjähriges Kind kleine Erzählungen in deutscher, französischer und russischer Sprache, deren Erfolg in ihr den Wunsch wach rief, Schriftstellerin zu werden. Durch einen Hauslehrer vorgebildet, bezog sie das Kiewer Mädchengymnasium und absolvierte es nach vollendetem 15. Lebensjahre. Ihre lebhafte Phantasie und der sich schon früh geltend machende Gestaltungsdrang zogen sie unwiderstehlich zur Bühne, der schon viele ihrer Familie seit über ein Jahrhundert angehörten. Sie erlangte auch die Erlaubnis ihrer Eltern, sich bei der in Paris lebenden Grossmutter zur Bühne vorzubereiten. Nach drei Jahren angestrengten Studiums, trat sie ihr erstes Engagement am Théâtre National de l'Odéon an, siedelte aber nach ihrer Verheiratung mit dem deutschen Schriftsteller Maximilian Berg nach Berlin über, wo bei fortgesetzter schauspielerischer[58] Thätigkeit ihr schriftstellerisches Talent voll zur Entwickelung gelangte. Durch ein Buch gesammelter Novellen und Skizzen führte sie sich in die deutsche Litteratur ein, und 1894 erblickte ihre erste dramatische Schöpfung am »Berliner Theater« das Licht der Rampe: sie selbst kreierte die Hauptrolle ihres Schauspiels »Das Recht auf Glück«. Ausserdem fungiert sie in dem unter dem Protektorate des Kultusministers stehenden Neusprachlichen Vereine als französische Vorleserin.

Werke s. Olga Wohlbrück.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 58-59.
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