Bieber-Böhm, Frau Rechtsanwalt Hanna

[66] *Bieber-Böhm, Frau Rechtsanwalt Hanna, Berlin C, Kaiser Wilhelmstrasse 39, geboren am 6. Februar 1851 als älteste Tochter des Rittergutsbesitzers O. Böhm in Glaubitten, Ost-Preussen, ist bekannt[66] durch ihre unermüdliche Thätigkeit in der Frauenfrage und als Vorsitzende des »Verein Jugendschutz« und anderer Frauenvereine. Sie gelangte auf dem Umweg der Kunst zur Frauenfrage. Hanna Böhm war Malerin; sie studierte bei Schnee, Gussow und Saltzmann in Berlin, dann in Paris, München und in Italien. Sie schuf Porträts, Landschaften und Silhouetten. Aber nicht nur als Malerin, auch als Schriftstellerin hat sich Hanna Bieber-Böhm bethätigt. Sie ist Mitarbeiterin verschiedener Frauenblätter. Bei Alexander Duncker in Berlin veröffentlichte sie zwei Bände »Dunkle Bilder« und »Märchenbilder« unter ihrem Mädchennamen Hanna Böhm. Nach ihrer Verheiratung mit dem Rechtsanwalt Dr. Bieber, der ebenfalls schriftstellerisch thätig ist, widmete sie sich gänzlich gemeinnützigen Bestrebungen. In Flugschriften kämpft sie gegen Prostitution und für die Hebung der Sittlichkeit. Auf ihre Veranlassung wurden dem deutschen Reichstag vom Bunde deutscher Frauenvereine Vorschläge zur Bekämpfung der Prostitution eingereicht.

‒ Die Aufhebung der gewerblichen Prostitution. Petition des Bundes deutscher Frauenvereine. (18) Berlin C. 2. 1895, Verein Jugendschutz.

‒ Die Sittlichkeitsfrage eine Gesundheitsfrage. 2 Referate gehalten beim internationalen Frauenkongress in Berlin 1896. (11) Berlin 1896.

‒ 26000 Schlafstellen! Ein Hilferuf. Vortrag von H. B.-B. – Gefahren der ersten Kinderjahre. Nach dem Engl. bearb. 8. (14) Berlin 1890, lmberg & Lefson. –.30

‒ Wessen Tochter. Nov. Mit Erlaubnis der Verfasserin Helen Gardener übersetzt. 8. (116) Ebda. 1894. n 2.–

‒ Vorschläge zur Bekämpfung der Prostitution. (22) Berlin 1895.

Werke s. auch Hanna Böhm.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 66-67.
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