Böhm von Bawerk

[162] Böhm von Bawerk, Eugen, österreich. Staatsmann und Nationalökonom, geb. 12. Febr. 1851 in Brünn, studierte in Wien und trat 1872 als Praktikant in österreichischen Finanzdienst, in dem er, zuletzt als Konzipist im Finanzministerium, bis 1880 verblieb. Inzwischen setzte er 1875–77 in Heidelberg, Leipzig und Jena seine volkswirtschaftlichen Studien fort. 1880 habilitierte sich B. für politische Ökonomie an der Universität Wien, folgte noch in diesem Jahr einem Rufe nach Innsbruck und wurde 1884 ordentlicher Professor daselbst. 1889 trat er als Ministerialrat in das Finanzministerium in Wien und hatte als solcher die meisten Steuervorlagen der Regierung im Abgeordnetenhaus zu vertreten. 1895 (18. Juni bis 2. Okt.), dann November 1897 bis März 1898 war er Finanzminister, wurde 1899 ins Herrenhaus berufen und verwaltet seit 19. Jan. 1900 wieder das Finanzministerium. Außer einer großen Anzahl von Aufsätzen in Fachzeitschriften schrieb er: »Rechte und Verhältnisse vom Standpunkt der volkswirtschaftlichen Güterlehre« (Innsbr. 1881); »Kapital und Kapitalzins« (das. 1884–89, 2 Bde.; 2. Aufl. 1900–1902; engl., Lond. 1890–91); »Einige strittige Fragen der Kapitalstheorie« (Wien 1900). B. ist Mitherausgeber der »Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung« (Wien, seit 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 162.
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